Freitag, 29. Mai 2020

Stockholm Juni 2019

Da die Sommerpause bekanntlich recht langwierig ist und man abseits von langweiligen Testkicks auch mal wieder etwas Stimmung auf die Lauscher haben wollte, wurden recht frühzeitig Pläne geschmiedet über den Sommer einen Trip nach Schweden zu unternehmen. Die Flüge konnten dann auch schon zwei Monate vor der Reise in unseren Warenkorb wandern, da man die irischen Harfe zu einem exzellenten Kurs fixen konnte. Der einzige Wermutstropfen war der Abflug vom Flughafen "Düsseldorf Weeze". Als dann endlich der erste Juni angebrochen war, machten wir uns in aller Herrgottsfrüh aus der Pfalz auf den Weg Richtung niederrheinischer Provinz. Am Flughafen angekommen, konnte der gebuchte Parkplatz durchaus mit einer vernünftigen Parkmöglichkeit zu einem annehmbaren Kurs überzeugen. Das hat man definitiv schon schlechter erlebt. Nach dem das KFZ geparkt wurde, begab man sich direkt zur Sicherheitskontrolle, an der, wie auch am restlichen Airport, nichts los war. Die Kontrolle gekonnt gemeistert fand man sich doch etwas zu früh am Gate des gähnend leeren Flughafens ein. Um sich schon mal mit den Preisen im nördlichen Schweden bekannt zu machen, wurde dann noch etwas Verpflegung am örtlichen Flughafenkiosk, zu gesalzenen Preisen, erworben. Kurz vor Boarding gesellten sich dann auch noch einige weitere Hopper zu uns und man wurde u.a. von einigen Gladbachern beäugt. Der Vogel sollte dann recht pünktlich in die Luft gehen und uns auch recht zeitig in Stockholm bzw. in Nyköping ausspucken. Denn der Flughafen "Stockholm-Skavsta" liegt alles andere als in der schwedischen Hauptstadt. Denn vom Flughafen bis zur tatsächlichen Stadt müssen noch rund 100 km zurückgelegt werden. Da wir dies allerdings vorher wussten, wurde bereits im Vorfeld der Reise ein Shuttle gebucht, welches uns in etwa 45 Minuten ins Zentrum von Stockholm verfrachten sollte. Der Preis für den "Flygbussarna" war ebenfalls annehmbar, sodass wir hier auf die richtige Karte gesetzt haben. Hierbei empfiehlt sich allerdings auf jeden Fall die Tickets im Vorfeld zu buchen, da so noch ein paar Euronen gespart werden können. Neben einigen Touris sollten auch einige Einheimische diesen Service nutzen, was bei uns einmal mehr den Eindruck erweckte alles richtig gemacht zu haben. Nachdem die Anreise gemeistert war, wurde noch ein Ticket für die Öffentlichen erworben, ehe mann den Weg Richtung Hotel in Angriff nahm. Weshalb im Vorfeld der Reise die meisten Hotels im Zentrum ausgebucht waren, wurde uns dann auch vor Augen geführt, fand an diesem Wochenende in Stockholm ein Marathon mit einigen tausend Teilnehmern statt, welche dem Groundhopper die wertvollen Hotelbetten raubten. Letztlich sollten wir uns im "Motel L" im Stadtteil Älvsjö niederlassen, welches sich direkt an der Bahnstation befindet. Hier verkehren die Züge Richtung Zentrum im 10 Minuten Tackt und die Fahrtzeit beträgt ca. 15 Minuten, was absolut annehmbar ist. Ebenfalls hat man die Option mit dem Bus zur nächsten U-bahn Station zu fahren und dann mit der Untergrund-Bahn in die Stadt zu fahren, auch hier ist die Fahrtzeit unwesentlich länger und absolut annehmbar. Nachdem das Zimmer bezogen wurde, war die Motivation nochmals in die Stadt zu fahren weniger vorhanden, so dass man die Umgebung um das Hotel etwas erkundete und im örtlichen Supermarkt noch die ein oder andere Besorgung tätigte. Nachdem für das leibliche Wohl gesorgt war, wurde es sich im Hotel gemütlich gemacht und am Abend das Champions League Finale zwischen Tottenham und dem FC Liverpool geschaut. Nachdem man am nächsten Morgen, gut ausgeschlafen, das reichhaltige Frühstücksbuffet geplündert hatte, wurde direkt der Weg in Richtung Innenstadt angetreten, um sich vor dem Derby am Nachmittag noch die ein oder andere Sehenswürdigkeit anzuschauen. Hier wurden zahlreiche Sehenswürdigkeiten abgeklappert und ich muss sagen, dass mich die Stadt wirklich überzeugt hat.


Natürlich tummeln sich neben zahlreichen Kreuzfahrt-Touristen auch hunderte Chineysen Mobs durch die Gassen, welche doch etwas nervtötend waren, dennoch kann man in Stockholm einiges abklappern, ohne das große Geld für Eintritte oder sonstiges hin zu blättern. Da geht einem das Herz auf. Ohnehin sind die Preise bei weitem nicht so gespenstig wie von vielen prognostiziert. Natürlich ist ein Anstieg im Gegensatz zu unseren gewohnten Preisen nicht weg zu reden, dennoch ist Schweden absolut bezahlbar. Nachdem man dann die Stadt etwas durchkämmt hatte, wurde nochmals der Weg zurück Richtung Hotel angetreten, um sich vor dem Kick nochmal etwas frisch zu machen, ehe der Weg Richtung der hochmodernen "Friends-Arena" angetreten wurde, in welcher das Derby AIK Solna gegen Hammarby IF stattfinden sollte.  Die "Friends Arena" stellt seit 2012 die neue Heimat von AIK Solna und der schwedischen Nationalmannschaft dar und löste damit das alte Rasundastadion ab, welches etwa einen Kilometer neben der heutigen "Friends Arena" stand. Neben Fußballspielen finden in der Multifunktionsarena zahlreiche weitere Veranstaltung statt, da die Arena u.a. über ein verschließbares Dach verfügt. Mit der "Pendeltag" wurde die Haltestelle "Solna" angesteuert, welche sich unweit des Stadions befindet. Lediglich ein Einkaufszentrum befindet sich zwischen der Haltestelle und dem Stadion, welches durchquert werden muss. Bereits in der Einkaufsmall herrschte gute Derbystimmung und die Security hatte alle Hände voll zu tun, da es bereits innerhalb der Mall knallte. Nachdem wir unseren Eingang ausfindig gemacht hatten, wurde die Multifunktionsarena ohne große Umwege betreten. Wer hier allerdings von Kontrollen wie hierzulande rechnet, dem sei gesagt, absolute Fehlanzeige. Man schiebt lediglich sein Ticket zum scannen in die Drehkreuze und dann ist man beim Spektakel dabei. Zu Spielbeginn wurde von beiden Kurven ein Boykott gestartet, bei dem gegen den schwedischen Fußballverband und die schwedische Polizei protestiert wurde. Hierbei wurden zahlreiche Spruchbänder über die gesamten 10 Minuten hochgehalten, auf denen Botschaften an die beiden Organe gerichtet wurden. Neben den Fankurven wurde der Protest ebenfalls von den beiden Mannschaften in Form von T-Shirts die zum Einlaufen getragen wurden ins Stadion gebracht. Nach dem die ersten 10 Spielminuten mit Stille verbracht wurden, wurde im Nachgang im wahrsten Sinne des Wortes von beiden Seiten ein Feuerwerk abgebrannt. AIK mit reichlich Fackeln, während Hammarby eine Zettelchoreo zeigte, aus der sich ein grün weißes Muster ergab. Diese wurde untermalt von reichlich Konfetti, Fahnen und Pyro.


Das Spektakel ließ natürlich auf mehr hoffen. In Folge der Pyro wurde das Spiel vom Schiedsrichter unterbrochen und über den Videowürfel wurden die Fans dazu aufgefordert die Pyrotechnik zu unterlassen, allerdings interessierte das kein Schwein. Im Laufe der Partie beide Kurven mit sehr lautstarkem Support, allerdings schlug die Nadel hier etwas in Richtung von AIK aus. Dennoch sollte der Auftritt der Gäste nicht geschmälert werden, welche die komplette Hintertortribüne bevölkerten. Im Laufe der weiteren 90 Minuten wurde von beiden Seiten immer wieder reichlich Pyro gezündet, was unsere Augen natürlich leuchten ließ. Zu Beginn der zweiten Halbzeit wurde dann von AIK noch eine nette Choreografie gezeigt, welche eine Hommage an den Stadtteil Solna darstellte.


Zum Spiel selbst kann ich einfach gar nichts erwähnen, da meine Augen über die kompletten 90 Minuten auf die Kurven gerichtet waren, allerdings interessiert das Spiel bei so einem Derby ja sowieso niemanden. Letztendlich konnte AIK die 90 Minuten erfolgreich gestalten und mit 2 zu 0 für sich entscheiden. Im Nachgang der Partie wurde nochmals der örtliche Fanshop bevölkert, da hier noch ein kleines Souvenir ergattert werden sollte. Letztlich wanderte eine Buxe in den Korb und später in meinen Koffer. Auf dem Weg Richtung Pendeltag, konnte man immer mehr hektische Bullen vernehmen, was uns natürlich annehmen ließ, dass es an der Bahnstation gut scheppert. Letztlich sollte sich dies bewahrheiten und es schepperte ordentlich zwischen AIK und Hammarby Lads. Dabei sollten sogar einige Scheiben der Brücke, welche zur Haltestelle führt, zu Bruch gehen. Herrlich. Wenn es nach einem Derby mit viel Pyro auch noch scheppert, da ist der Groundhopper voll und ganz zufrieden. Nachdem der Rückweg Richtung Innenstadt zurückgelegt wurde, machte sich so langsam der abendliche Hunger breit. Da man allerdings kein Vermögen für eine Mahlzeit ausgeben wollte, wurde bei "Tripadvisor" ein Laden im Stadtteil Hammarby ausgeguckt, welcher uns Köttbullar servieren sollte. Leider hatten wir nicht reserviert und der Laden war komplett ausgebucht. Auf der Suche nach etwas Essbarem wurde noch durch Hammarby geschlendert. Hierbei waren zahlreiche Kneipen mit Fahnen des ansässigen Fußballvereins geschmückt und wurden von einigen Lads bevölkert. Besonders auffällig war, dass hier unglaublich viele Personen in Szene Klamotten durch die Straßen zogen. Letztlich sollten wir auf der Suche nach Nahrung fündig werden und es wurde bei einem schmierigen Imbiss ein Hot Dog verspeist. Allerdings war dieser etwas für den hohlen Zahn und man sollte im Nachgang noch den Supermarkt in Hotelnähe bevölkern. Somit wurde auf dem Hotelzimmer noch etwas verspeist, ehe man sich in die Waagrechte begab. Am nächsten Morgen wurde dann die Stadt nochmal bevölkert und die restlichen Sehenswürdigkeiten sollten abgeklappert werden. Hier kann ich u.a. die 12 U-Bahnhöfe empfehlen, welche von diversen Künstlern gestaltet wurden.


Zum Mittagsmahl wurden dann endlich die lang ersehnten Köttbullar aufgetischt, welche uns im "Coppola Café" in der Nähe des Hauptbahnhofs zu einem fairen Kurs serviert wurden. Insbesondere empfiehlt es sich in Schweden immer Mittags eine warme Mahlzeit zu vertilgen, denn nahezu alle Restaurants bieten einen Mittagstisch, bei dem die Karte zu reduzierten Preisen angeboten wird. Dies wird im Übrigen auch von Einheimischen so gehandhabt und kann als nützlicher Tipp verbucht werden. Zu den Köttbullar bleibt nur zu sagen, wer einmal in Schweden diese überragenden Hackbällchen serviert bekommt, wird den Fraß bei dem örtlichen schwedischen Möbelhaus mit der Kneifzange nicht mehr anfassen.


Im Nachgang an das köstliche Mittagsmahl wurde dann weiter etwas durch die Stadt gezogen und man wurde in dem ein oder anderen Laden vorstellig. Am Nachmittag wurde sich dann an den Hafen gepflanzt und die bisher besten Zimtschnecken wanderten in unsere Mägen. Einfach ein muss in Schweden. Am nächsten Morgen wurde dann ein letztes mal das Frühstücksbuffet geplündert, ehe die Heimreise anstehen sollte. Da man noch reichlich Zeit hatte bis das gebuchte Flughafenshuttle Richtung Nyköping abfahren sollte, wurde noch etwas Zeit am Hafen verweilt und es sollten am Mittag nochmals Köttbullar in unsere Mägen wandern. Der"Flygbussarna" sollte uns im Anschluss an den Flughafen "Stockholm-Skavste" verfrachten. Der Bus sollte bis zum letzten Platz gefüllt sein und neben einigen Einheimischen nahmen selbstverständlich auch einige stinkige Backpacker Platz. Am Flughafen wartete dann wieder der irische Billigbomber auf uns, welcher uns wieder nach Weeze verfrachtete. Unser geparktes Gefährt sollte uns im Anschluss in die heimische Pfalz bringen, wo ein netter Trip zu Ende ging.

Bilder: persönliches Archiv

Donnerstag, 21. Mai 2020

Zu Gast beim Podcast "Stadion-Groundhopping"

Ragazzi, ich war zu Gast bei Daniel aus Saarbrücken in seinem Podcast "Stadion-Groundhopping". An dieser Stelle nochmals besten Dank für die Einladung. In unserer ersten gemeinsamen Folge haben wir uns über unsere besten Kicks in Europa unterhalten. Hier ging es auch um Kicks die den Weg bisher noch nicht auf den Blog gefunden haben. Es ging u.a. um das Wiener Derby, das Stockholm Derby und einige weitere Knaller. Hört mal in den Podcast rein!! Ausführliches Bildmaterial zu den erläuterten Spielen findet ihr auf der Instagram und Facebook Seite von "Stadion-Groundhopping" und meiner Wenigkeit. Euer Feedback zur Podcastfolge mit meiner Person oder auch zu anderen Folgen von Daniel, könnt ihr gerne auf Instagram oder hier in den Kommentaren an uns richten. Wenn es euch gefällt lasst es uns wissen, dann werden wir noch die ein oder andere Folge für euch raushauen. Den Link zum Podcast findet Ihr am Ende dieses Artikels und auf der Instagram bzw. Facebook  Seite von "Stadion-Groundhopping", welche ich euch ebenfalls verlinke. In den weiteren Folgen des Podcasts ging es bisher um Themen wie Porto, eine Tour nach Göteborg und 29 Spiele in 29 Tagen. Hört rein und lasst euch von den feinsten Klängen unserer Stimmbänder berieseln.


Link zur Instagram und Facebook Seite "Stadion-Groundhopping"
https://www.instagram.com/stadiongroundhopping/

https://www.facebook.com/Stadion-Groundhopping-190335854371866/

Link zum Podcast "Stadion-Groundhopping"
https://open.fbwmfl.com/de/listen/5a979f6de5c6ffff0ad4d2582ddbe096

Mittwoch, 13. Mai 2020

100 Jahre Betzenberg

Das altehrwürdige Fritz-Walter-Stadion feiert exakt heute am 13.05.2020 seinen 100. Geburtstag. Am 13.05.1920 wurde das damalige Betzenbergstadion mit einem Spiel des Vorgängervereins FV Kaiserslautern gegen den FC Pfalz Ludwigshafen eingeweiht. 



Das Stadion trug von 1920-1985 den Namen Betzenbergstadion und wurde 1985 zu Ehren des Ehrenspielführers Fritz Walter auf den Namen Fritz-Walter-Stadion umbenannt. Im Jahr 1920 wurde das Betzenbergstadion mit einem Ascheplatz und Zuschauerrängen auf der Südseite des Stadions in Form einer Holztribüne errichtet. Im Jahr 1931 wurde das Stadion erstmal aufwändigen Sanierungsmaßnahmen unterzogen, wobei u.a. die erste Erweiterung der Tribüne in Angriff genommen wurde. Mit der Errichtung von zwei Stehrängen und einer weiteren Tribüne im Norden des Stadions wurde bereits damals die Kapazität auf 18.000 Zuschauer angehoben. 

Zu Zeiten des Nationalsozialismus war das Betzenbergstadion ab 1933 auch Schauplatz der NSDAP. Es wurden mehrere politische Veranstaltungen im Stadion durchgeführt. Hierzu zählen insbesondere Sportveranstaltungen der Hitlerjugend, des Bundes Deutscher Mädel und des Deutschen Jungvolks. Die Nutzung des Stadions wurde der Hitlerjugend überlassen und über die Stadtverwaltung Kaiserslautern geregelt. Die Nutzung wurde später dem 1. FC Kaiserslautern vergütet, da das Stadion damals noch im Besitz des Vereins war. Ein weiterer Grund weshalb das Stadion damals als Versammlungsort der NSDAP ausgewählt wurde, war das errichtete Kriegerdenkmal im Stadion, welches zu Ehren von Gründungsmitglieder und Gefallenen des ersten Weltkrieges errichtet wurde. 

Im Laufe der Jahre wurde das Betzenbergstadion immer wieder modernisiert. Der erste nennenswerte Ausbau erfolgte im Jahr 1953 mit welchem die Kapazität auf 30.000 Zuschauer angehoben wurde. 



Die weiteren Modernisierungen bis ins Jahr 1972 wurden dafür genutzt die Kapazität auf 38.000 Zuschauer auszubauen. Besonders in den 90er Jahren wurde durch den Ausbau der Nord- und Südtribüne das Stadion runderneuert. Die Haupttribüne auf der Nordseite des Stadions boten in Folge des Ausbaus erstmals VIP-Räumlichkeiten. In Folge des Ausbaus wurde das Fritz-Walter-Stadion zum Austragungsort des Finalspiels der Fußball EM der Frauen im Jahr 1995. Das Spiel gewann Deutschland gegen Schweden 3:2. 

Im Jahr 2002 wurde das Fritz-Walter-Stadion im Zuge der Zusage zur Ausrichtung von Spielen der Fußball Weltmeisterschaft 2006 einmal mehr ausgebaut. In Folge des WM-Ausbaus geriet der 1. FC Kaiserslautern in finanzielle Schieflage, da die Baukosten die kalkulierten Kosten um einige Millionen überschritten. Auf Grund der finanziellen und technischen Probleme in der Bauphase, musste der FCK das Stadion im Jahr 2003 zum Wert von 57,9 Millionen Euro zusammen mit dem Nachwuchsleistungszentrum Fröhnerhof an die Fritz-Walter-Stadion Kaiserslautern GmbH verkaufen. Der alleinige Gesellschafter dieser ist die Stadt Kaiserslautern. Das Fassungsvermögen betrug nach dem Umbau anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 offiziell 48.500 Zuschauer. Das Stadion verfügte hierbei über 32.137 Sitzplätze und 16.363 Stehplätze. Zur Saison 2010/11 wurde die Regelkapazität auf 49.780 Zuschauer erhöht. Möglich wurde dies durch weitere VIP-Plätze auf der Osttribüne sowie eine erhöhte Anzahl an Stehplätzen für die Gästefans. Seit der Saison 2010/11 ist auf dem Stadiondach die angeblich „weltgrößte Solaranlage auf einem Stadiondach“ angebracht.


Happy Birthday Fritz-Walter-Stadion, heute, morgen und für immer!!


Bilder: www.der-betze-brennt.de, persönliches Archiv

Samstag, 9. Mai 2020

Portugal Januar 2020

Nachdem der Rückrundenstart des glorreichen FCK gegen den selbsternannten Dorfclub aus Großaspach auf einen ungeliebten Montagabend terminiert wurde, begannen sofort die Planungen um über das spielfreie Wochenende eine Tour und somit Länderpunkt Nummer 2 im Jahr 2020 einzusacken. Nachdem die Flüge gecheckt wurden, sollte die Wahl relativ schnell auf Portugal fallen, da man neben einem kompletten Ligaspieltag u.a. auch angenehme Temperaturen vorfinden sollte. Sollte die Wahl anfangs noch auf Lissabon fallen, wurde relativ schnell klar, dass Lissabon keine Alternative darstellt, da neben recht teuren Flugverbindungen, nur ein Spiel von Sporting stattfinden sollte. Somit fiel wie Wahl auf Porto und die Flüge konnten für schmale 39 € pro Person in den Warenkorb wandern. Lediglich die genauen Ansetzungen der Partien sollten bis etwa zwei Wochen vor Abreise auf sich warten lassen. Nachdem die Terminierungen endlich erschienen, machte sich erst etwas Frust breit, da leider nicht wie geplant ein Heimspiel des FC Porto mitgenommen werden konnte, da der Verband den Spieltag in Sonntag und Mittwoch unterteilte. Allerdings sollte sich zwei Tage vor Abreise das Blatt wenden, da mittwochs die Halbfinals des portugiesischen Ligapokals ausgetragen werden sollten. Donnerstags sollte dann das Finale auf den Samstag terminiert werden, welches im „Estadio Municipal de Braga“ ausgetragen werden sollte. Da sich der FC Porto im Halbfinale mit 1:2 gegen Vitoria Guimaraes durchsetzen konnte und Sporting Braga im heimischen Stadion Sporting Lissabon 2:1 bezwingen konnte, sollte am Samstag der Showdown im legendären Stadion zu Braga stattfinden. Somit konnte die Wahl der Destination als Volltreffer verbucht werden. Einen Tag vor Abreise konnten dann online noch die Tickets für die Finalpartie eingekauft werden, welche für einen Sitzplatz im Oberrang auf Seiten des SC Braga mit 20 € zu Buche schlagen sollten. Leider konnten vorerst nur Ticket-Voucher im Postfach vorgefunden werden, welche den Weg durch die Drehkreuze vor Ort noch erschweren sollten. Da der Ryanair-Bomber bereits um 6:30 Uhr in die Luft gehen sollte, klingelte Samstags bereits um 3 Uhr in der Früh der Wecker. Da aufgrund des frühen Abfluges ein Parkhaus am Terminal gebucht wurde, sollte die Anreise stressfrei erfolgen und man konnte bereits gegen halb 5 den Flughafen Frankfurt erreichen. Die Sicherheitskontrolle wurde im besten Stile eines stinkigen Backpackers, schnell passiert und am Gate konnte bereits die zweite Reistruppe begrüßt werden, welche an diesem Wochenende ebenfalls Porto als Reiseziel auserkoren hatte. Der Vogel konnte somit pünktlich abheben und uns überpünktlich ca. drei Stunden später in Porto wieder ausspucken. Am Flughafen angekommen wurde der im Vorfeld georderte Mietwagen abgeholt, welcher mit 16 € für das komplette Wochenende zu einem fairen Kurs erworben werden konnte. Lediglich 3,70 € für das in Portugal benötigte Mautgerät sollten nochmals extra hinzukommen. Erwarten sollte uns ein „Fiat Punto“, welcher trotz knapp 50.000 km in einem Top Zustand übergeben wurde, was ich so selten gesehen habe. Bereits nach ca. 20 Minuten konnte die Innenstadt von Porto und somit die auserkorene Unterkunft erreicht werden. Den Zuschlag sollte das „Porto Republika Hostel“ erhalten, welches im Doppelzimmer mit Frühstück für 96 € eine akzeptable Leistung bot. Da das Zimmer gegen 9 Uhr in der Früh noch nicht bezogen werden konnte, wurde das KFZ auf dem Parkstreifen abgestellt und man begab sich zu Fuß in Richtung City. Nachdem die Fußgängerzone und die Shoppinggelegenheiten abgeklappert wurden, musste man nochmals zurück Richtung Hotel, da der Parkautomat nur eine maximale Parkdauer von zwei Stunde zulassen sollte. Anschließend wurde der Weg Richtung „Ponte Dom Luis I“ eingeschlagen, da die berühmteste Brücke der Stadt selbstverständlich auch begutachtet werden musste.


Schließlich gilt die zweitgrößte Stadt Portugals als die Stadt der Brücken. Allerdings kann ich diese These nicht ganz nachvollziehen, da es zwar ein paar Brücken gibt, diese allerdings nicht das Ausmaß haben wie erwartet. Dennoch ist die bekannteste und zweit älteste noch existierende Brücke der Stadt, absolut beeindruckend, da das Bauwerk komplett aus Stahl sowohl Autos als auch Straßenbahnen und Fußgänger die Möglichkeit bietet den „Douro“ zu überqueren. Nachdem zuvor bereits die Altstadt durchquert wurde, entschied man sich im Anschluss den Rückweg per Bus zurück zu legen. Zurück an der Unterkunft, konnte das gebuchte Zimmer endlich bezogen werden, wo dann noch kurz gechillt wurde, ehe man sich mit dem Mietwagen in Richtung Braga auf machte. Der ca. 40-minütigen Weg konnte problemlos zurückgelegt werden, ehe man das „Estadio Municipal de Braga“ erreichen sollte. Bereits drei Stunden vor Spielbeginn war die Parksituation mehr als bescheiden und bereits die Parkplätze von örtlichen Verbrauchermärkten wurden komplett zugeparkt. Nach einer etwas längeren Suche sollte sich eine Wiese in Stadionnähe als Volltreffer herausstellen, da hier das Fahrzeug für drei Euronen abgestellt werden konnte. Weshalb dieses Angebot hier niemand annahm und stattdessen die Fahrzeuge lieber auf der rechten Spur des Kreisverkehrs geparkt wurden, entzieht sich absolut meiner Kenntnis. Man möge sich dieses Chaos mal in Deutschland vorstellen, eigentlich unvorstellbar. Nach der Ankunft wurde am Stadion verzweifelt versucht einen Ticketschalter auszumachen, an welchem man die Voucher gegen richtige Zutrittsberächtigungen eintauschen hätte können. Da weder eine Tageskasse noch sonst ein Ticketschalter ausfindig gemacht werden konnte, entschloss man sich den Berg hinauf Richtung der Heimseite zu begeben, wo sich die erworbenen Plätze befinden sollten. Allerdings war dies hier ebenfalls Fehlanzeige. Da man sich nicht weiter zu helfen wusste, wurde ein örtlicher Tifosi angequatscht, ob er uns sagen könne wo wir die Voucher gegen Tickets tauschen könne. Leider hatte ich den Eindruck das dieser der englischen Sprache nicht wirklich mächtig war, da dieser uns erklären wollte, dass wir uns wieder nach unten begebe müssten, da sich dort ein Ticketschalter befinden würde. Da zu diesem Zeitpunkt absolute Alternativlossigkeit herrschte, begab man sich Richtung Einlass, wo die erste Ordnerkette auf uns warten sollte. Da hier ebenfalls kein Mensch englisch konnte, wurde man einfach durchgewunken, ohne das sich wirklich jemand für das Ticket interessierte. Vor dem Stadion traf man dann die zweite Reisegruppe wieder, welche bereits etwas früher am Stadion aufschlug. Nun wurden bereits Pläne geschmiedet wie man die Einlasskontrolle auch ohne gültiges Ticket hinter sich lassen könne, da ein Abgang ohne Spielbesuch absolut undenkbar war. Schnell per Messenger die Tickets rüber geschickt, wollte man versuchen einfach dieselben Tickets nochmals zu verwenden, sollte sich keine andere Möglichkeit bieten. An der zweiten von drei Zutrittskontrollen sollte uns dann der Zutritt vorerst verweigert werden, da auf unseren Vouchern kein Sektor zu finden war. Also versuchte man dem Kollege auf Englisch klar zu machen, dass man kein Ticket per Mail bekommen habe und lediglich diese Voucher habe. Wie zu erwarten, war dieser der englischen Sprache natürlich nicht mächtig und verstand natürlich nur Bahnhof. Etwa fünf Minuten später kreuzte auf einmal ein Ordner auf, welcher Englisch sprach und dem unser Problem bereits geläufig war. Da an der zweite Kontrolle bereits die Tickets eingerissen wurden, hatte man schon gehofft nun endlich die Stadiontore zu überqueren, da dieser uns einfach durchwinkte. Das dies natürlich absolute Träumerei war, wurde uns spätestens klar, als dieser uns erklärte, dass wir die Tickets hier am Drehkreuz scannen müssen. Selbstverständlich zeigte das Drehkreuz ein rotes Licht und der Zutritt konnte vorerst nicht gewährt werden. Nach ungefähr weitern fünf Minuten Wartezeit, schlug der bereits bekannte Ordner mit einem zuständigen Mitarbeiter im Gepäck auf, welcher unser Problem angeblich lösen sollte. Er holte sein Handy aus der Tasche und wollte nun die Voucher von uns sehen. Dann wurde eine Nummer in das Handy eingetippt und plötzlich waren unsere Tickets sichtbar. Weshalb wir diese nicht wie bestellt per Mail zugestellt bekomm haben, bleibt wohl bis heute ein Geheimnis. Nachdem er uns die Tickets dann per Mail auf das Handy geschickt hatte, konnte nun endlich das Drehkreuz überwunden werden und dem Länderpunkt stand endlich nichts mehr im Wege. Zuerst wurde der zugewiesene Sektor betreten, um das innere des gigantischen Stadions zu begutachten. Von ganz oben in der letzten Reihe musste man die Treppe hinab. Von oben wurde einem das ganze Ausmaß dieses gigantischen Grounds erst einmal bewusst. Extrem steile Ränge auf zwei riesen Tribünen rahmten die Felsen hinter den beiden Toren ein. Einfach gigantisch.


Getrost kann ich behaupten, dass dieser Ground definitiv in die Kategorie muss man mal gesehen haben einzuordnen ist. Bereits seit der Euro 2004 wollte ich dieses Schmuckstück kreuzen, dass dies dann so spontan klappen sollte war natürlich auch eine ordentliche Portion Glück. Vor Spielbeginn wurde dann eine inszenierte Show inklusive organisiertem Feuerwerk durchgezogen. Während dieser Inszenierung zeigten die Ultras des FC Porto eine Blockfahne auf der groß der Vereinsname geschrieben stand. Diese wurde zuerst falsch herum ausgebreitet, was allerdings rechtzeitig noch auffallen sollte und somit gab das Ganze dann auch ein gutes Bild ab. Leider blieb die erhoffte Pyroeinlage im Oberrang aus. Dennoch eine gelungene kleine Aktion. Beide Seiten starteten lautstark, wobei die Nadel hier leicht in Richtung der Fans aus Porto ausschlagen sollte, da diese trotz der Plätze auf der Heimseite sehr gut zu vernehmen waren. Während der ersten Halbzeit wurden auf Seiten von Braga immer wieder Böller gezündet, bevor man etwa Mitte der ersten Halbzeit etwa 30 Fackeln in den dunkeln Abendhimmel von Braga gestreckt wurden. Leider hatte man nur seitliche Sicht auf diese Aktion, allerdings wirkte diese sehr gelungen. Porto über die gesamte erste Hälfte mit lautstarkem Support und gutem Liedgut, allerdings blieb einen weitere nennenswerte Aktion aus. Zum Spiel gibt es leider nicht viel zu berichten. In einem sehr ausgeglichenen und teilweise fehlerhaften Spiel gab es Großchancen für beide Teams, welche allerdings alle kläglich vergeben wurden. Folgerichtig musste man zur Halbzeit einen Pausenstand von 0:0 hinnehmen. In der zweiten Halbzeit gleichte das Bild exakt zum ersten Abschnitt. Beide Mannschaften vergaben die Großchancen in bester Thiele Manier und schafften es dabei nicht einmal die Murmel aus etwa fünf Metern im leeren Tor unterzubringen. Bis zur 5. Minute der Nachspielzeit, als plötzlich der Stürmer des SC Braga leer vor dem Schlussmann des FC Porto stand, da die Abseitsposition durch den Außenverteidiger aufgehoben wurde und die restliche Hintermannschaft komplett abschaltete. Endlich konnte das erste und einzige Tor des Abends bestaunt werden, da sich der Stürmer diese Chance einfach nicht mehr nehmen lassen konnte. Auf Seiten des FC Porto wurde auf die Führung noch die ein oder andere Fackel angerissen, was allerdings ziemlich unorganisiert wirkte. Kurz nach dem Treffer sollte dann auch der Schlusspfiff ertönen und alle Dämme auf Seiten von „Sporting Braga“ brachen. Erstmals seit 2016 konnte somit ein Titel nach Braga geholt werden. Zum zweiten Mal nach 2013 wurde sich der Ligapokal gesichert.


Wir verweilten noch im Inneren des Stadions bis zur Pokalübergabe, obwohl das Stadion bereits zu gut zwei Drittel geleert war. Zufrieden wurde der Heimweg angetreten, auf dem sich noch der Hunger bemerkbar machen sollte, da im Stadion lediglich Chips serviert werden sollten. Leider waren die Imbissbuden auf dem Stadionvorplatz schon verschwunden und der etwa 40-minütige Heimweg Richtung Porto musste hungrig angetreten werden. Am nächsten Morgen wurde dann ausgiebig das Frühstücksbuffet im Hostel geplündert, welches angesichts der Tatsache das es im Preis enthalten war, ganz akzeptabel war. Nach dem Frühstück wurde nochmals der Weg Richtung Innenstadt bestritten, da man die „Ponte Dom. Louis I“ noch von oben überqueren wollte, da hier eine mega Aussicht versprochen wurde und die örtliche Seilbahn noch bewegt werden sollte. Als die Brücke dann nach etwa 20 Minuten Fußmarsch erreicht werden konnte, sollte diese tatsächlich bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen 14 Grad eine tolle Aussicht bieten. Diese These kann ich absolut bestätigen und empfehle jedem die Brücke auch von oben zu überqueren.  


Für 9 € wurde dann noch ein Ticket für die Seilbahn erworben werden, welches für eine Hin- und Rückfahrt berechtigte. Gratis on Top sollte ein Portwein Tasting gereicht werden, welches natürlich dankend angenommen wurde. Die Seilbahn konnte zwar als ganz nett abgehakt werden, allerdings ist diese jetzt kein Must-have in dieser wunderschönen Stadt. Allgemein bleibt zu sagen, dass Porto als Stadt einiges zu bieten hat und man als Mensch noch zu fairen Preisen konsumieren kann. Sollte eine Coke mitten in der Stadt für einen Euro zu erwerben sein, kostete das Pils im Schnitt 1,50 €. Mensch was willst du mehr. Gegen 13 Uhr wurde dann der Rückweg zum Hostel angetreten, da man sich gegen halb zwei in die Karre schwingen wollte um zum zweiten Spiel des Wochenendes zu fahren. Auf dem Programm stand das Duell des Tabellen dritten FC Famalicao gegen CD Santa Clara. Die Gäste reisten hierbei von den Azoren an. Santa Clara ist ein Vorort der bekannten Stadt Ponta-Delgada. Somit mussten die Gäste für dieses Auswärtsspiel etwa 1.500 km über Wasser zurücklegen. Am Stadion angekommen, wurde ein örtlicher Supermarkt als Parkmöglichkeit auserkoren, da dieser unweit des Stadions lag und eine Schranke den Parkplatz abriegelte, war klar das hier Parkgebühren anfallen sollten. Machte man sich anfangs Hoffnung, für lau parken zu können, da die Schranke der Ausfahrt offen stand, wurde diese recht schnell über den Haufen geworfen. Auf Grund von Alternativlosigkeit wurde dieser Parkplatz dennoch gewählt. Immerhin mussten maximal 100 m Fußweg zum Stadion zurückgelegt werden. An der Tageskasse konnten Sitzplätze auf der Gegengerade für 10 € erworben werden, was im Endeffekt die richtige Entscheidung sein sollte. Wollte man anfangs noch auf die Haupttribüne um einen Blick auf die „Fama Boys“ zu haben, welche wie der Gästeblock ihre Heimat auf der Gegengerade haben sollten. Anfangs war das Stadion noch fast leer und man dachte schon, dass hier heute nichts los sein sollte. Allerdings sollte sich dies bis Spielbeginn noch ändern. Kurz vor Kick off fanden sich etwa 50 Supportwillige hinter der Fama Boys Fahne ein, welche allerdings wirklich einen katastrophalen Auftritt haben sollten. Von den Azoren sollte handgezählte 10 Gästefans den Weg zum etwa 1.500 km entfernten Gastspiel finden, welche vermutlich aufgrund des Alkoholpegels sichtlich Spaß hatten. Hierbei ist zu erwähnen, dass zwei der Gäste als Kuh verkleidet waren und diese beiden die Vorsänger miemen sollten. Auf jeden Fall ein größerer Unterhaltungswert als die Ultras aus Famalicao, welche 90 Minuten stupide vor sich hin sangen und kaum zu vernehmen waren. Zum Spiel gibt es wie bereits bei der ersten Partie nicht viel zu berichten. Die Gäste von Beginn an in der Defensive, konnte sich lediglich durch gelegentliche Konter befreien. In der 35. Spielminute folgte dann das Highlight des Spiels, da sich die Gäste durch einen weiteren Vorstoß befreien konnten und ein Stürmer in den Strafraum lief und vermeintlich gefoult wurde. In Folge wilde Proteste des Heimteams, welche allerdings ohne Wirkung bleiben sollte, da der Elfmeter durch den ungeliebten VAR überprüft wurde. Aus meines Sicht eine sehr zweifelhafte Entscheidung. Natürlich ließen sich die Gäste diese Chance nicht nehmen und verwandelten eiskalt zum 0:1. Im gesamten Spielverlauf das gleiche Bild. Die Gastgeber die klar bessere Mannschaft mit mehreren Großchancen, welche alle vergeben wurden. Somit stand nach 90 Minuten ein hart erkämpfter Auswärtssieg der Gäste.


Da auch hier im Stadion lediglich Chips und Popcorn zum Verzehr angeboten wurde, sollte nach dem Spiel noch der örtliche „Burger King“ besucht werden. Dort konnte dann noch die erste Halbzeit des „Benfica“ Kicks geschaut werden, welcher eigentlich besucht werden sollte, allerdings hatte man es verpasst sich im Vorfeld der Partie Tickets zu sichern. Angesichts der Zuschauerzahlen von „Pacos de Ferreira“ war man sich sicher vor Ort Tickets zu bekommen. Ein Blick auf die Facebook Seite des Vereins sollte allerdings etwas anderes zeigen. Nach der Rückkehr ins Hotel, wurden noch die letzten Sachen zusammengepackt, ehe man bei TV den Abend ausklingen ließ. Am nächsten Morgen klingelte der Wecker bereits um 6 Uhr in der Früh, da man den Rückflug um 8:45 Uhr enterte. Am Flughafen wurde der Mietwagen noch getankt und zurück gegeben, ehe man sich direkt zum Gate begab. Der Ryanair Vogel sollte pünktlich abheben und man erreichte gegen 12:20 Uhr den Flughafen FFM. Am Abend wurde dann noch der Kick unserer Betzebuben gegen Großaspach angesteuert, ehe man am nächsten Morgen wieder im Büroalltag gefangen war.

Bilder: persönliches Archiv

Sonntag, 3. Mai 2020

Italien Januar 2020

Da die dritte Liga bekanntlich erst eine Woche nach der Bundesliga aus der Winterpause starten sollte, wurden bereits im Oktober Pläne geschmiedet das Wochenende vor Liga Start in Italien zu verbringen. Da das San Siro noch vor Abriss gekreuzt werden sollte, war nach einem Blick auf den Spielplan klar, dass wir uns eine Tour rund um das Spiel AC Milan gegen Udinese Calcio basteln würden. Kurz die Flugpreise gecheckt, wurde auch schon der Flug ab Frankfurt mit Hoppers liebster Airline für einen schmalen Taler eingetütet. Zum Black Friday konnten dann bereits die Tickets beim AC Milan zum Sonderpreis geschossen werden und die Tour nahm somit langsam Form an. Da die Terminierungen allerdings sehr lange auf sich warten ließen, konnte erst zwei Wochen vor Abflug ein konkreter Tourenplan erstellt werden. Kurz vor Abreise sollte es in der Serie C allerdings nochmals zu Änderungen kommen, was unseren Plan über den Haufen schmiss. Freitags vor Abflug wurden noch die letzten 8 Stunden Maloche abgesessen ehe es gegen 16 Uhr Richtung Flughafen FRA ging. Pünktlich gegen 17 Uhr am Flughafen angekommen, wurde die Karre direkt am Terminal abgestellt und ohne Umwege die Sicherheitskontrolle angesteuert. Die Kontrolle problemlos gemeistert, konnte man das erste Gate direkt das unserige nennen, weshalb sich ein Mitfahrer die Zeit noch damit vertreiben musste Tickets für ein Konzert zu schießen, da die Frau einfach keine Ruhe geben wollte. Grüße an dieser Stelle. ;-) Das Boarding konnte somit pünktlich beginnen und die Maschine wurde geentert. Zu unserem Erstaunen, war die Maschine tatsächlich bis auf den letzten Platz gefüllt und sollte uns überpünktlich gegen 21:30 Uhr in Bergamo ausspucken. Am Flughafen schnell den Mietwagen abgeholt und schon konnte der Weg Richtung unseres ersten Airbnb starten. Da sich die Unterkunft direkt in Bergamo befand, war die Dauer der Anreise überschaubar und unsere Vermieterin empfing uns überaus herzlich. Da bei allen Mitreisenden der Magen gewaltig knurrte, sollte noch ein örtlicher „Luigi“ angesteuert werden, um die erste Pizza der Tour zu vertilgen. Auf Empfehlung unserer scharfen Vermieterin ging es in eine nahegelegenen Schnellimbiss der ausnahmslos Pizza im Angebot hatte. Leider sollte sich diese im Anschluss als die schlechteste der ganzen Tour entpuppen. Bei allen herrschte Einigkeit, dass man besser das Angebot der Vermieterin uns Spaghetti zuzubereiten, hätte wahrnehmen sollen. Nachdem der Hunger gestillt war wurde in der Unterkunft noch das ein oder andere Getränk auf Kosten der Gastgeber genommen. Hierbei wurde bei guten Gesprächen bis tief in die Nacht die ein oder andere Flasche Wein und Grappa entleert. Am Morgen wurde ausgiebig bis 9 Uhr Augenpflege betrieben bis sich alle deutschen Heinze zum überragenden Frühstück in der Küche eingefunden hatten. Selbstverständlich für lau. Daher wurde kräftig gespachtelt und eine hervorragende Portion Rühreier sollten in die geschunden Mägen des Pöbels wandern. Leider fehlte die Zeit zuvor noch den Whirlpool im eigenen Badezimmer zu testen, da bereits kurz nach dem Frühstück der Weg Richtung Cremona angetreten wurde. In Cremona sollte um 15 Uhr der erste Kick des Tages stattfinden, zwischen dem Heimischen US Cremonese und dem Venezia FC. Vor Kick off sollte mit einer weiteren Autobesatzung noch die schöne Innenstadt etwas erkundet werden, was sich vor Ort allerdings zerschlug.


Etwa zwei Stunden vor Kick off wurde dann schnell der Rückweg aus dem Zentrum Richtung KFZ angetreten, da dies fälschlicherweise auf dem Gästeparkplatz geparkt wurde und uns eine schnelle Abreise nach Spielende somit unmöglich gemacht hätte. Nachdem das Auto hinter der Heimkurve auf einem großen Parkplatz für lau abgestellt wurde, sollte noch eine Pizza in die geschundenen Mägen des Pöbels wandern. Also wurde die erste Pizzeria in einem Hotel in Stadionnähe angesteuert. Erst herrschte Skepsis bei den deutschen Heinze, da die Preise in keiner Weise mit den Preisen in den Tourihochburgen vergleichbar waren. Für schmale vier Euronen wanderte eine überragende Pizza Salami in meinem Magen, welche nach Meinung des Pöbels mit Abstand die beste Pizza der gesamten Tour bleiben sollte. Während die fressgeilen Deutschen auf die Pizza fokussiert waren, sollte die Mannschaft des Venezia FC ihren Weg zum Stadion antreten, da diese im besagten Hotel neben der Pizza-Bude abgestiegen war. Etwa eine Stunde vor Anstoß wurde dann der kurze Fußweg zum Stadion angetreten und an der Tageskasse die ersten Tickets auf der Haupttribüne erworben. Ohne zu zögern, wurde direkt das Stadioninnere betreten, um den Ground noch etwas näher zu begutachten. Der Gästeblock sowie das gesamte restliche Stadion waren noch sehr spärlich gefüllt, was sich bis Anpfiff allerdings nicht wirklich ändern sollte. Lediglich 5.046 Zuschauer sollten sich an diesem Nachmittag zum Duell zweier abstiegsgefährdeter Teams ins Stadion verirren. Während des Spiels wurde dann deutlich sichtbar weshalb die Teams in den unteren Gefilden der Tabelle zu finden waren, denn das Spielniveau war definitiv kein Leckerbissen. Das Spiel endete folgerichtig 0:0, da es an diesem Nachmittag definitiv keinen Sieger verdient hatte. Dies schien die Fans aus Venezia allerdings nicht weiter zu stören, da diese in der zweiten Halbzeit bei frischen 4 Grad blank zogen.


Auffällig war allerdings das sich die beiden Ultragruppen an verschiedenen Standorten im Gästeblock positionierten, da es wohl seit einigen Wochen Unstimmigkeiten in der Kurve des Venezia FC gibt. Meiner Meinung nach hatten hier allerdings die Jungs von „Venezia Mestre“ den deutlich besseren Auftritt, da diese ein geschlossenes und gut organisiertes Bild abgaben. Die Heimkurve, rund um die Ultras der „Under Fives“ konnte über die gesamte Spielzeit gut vernommen werden und konnte phasenweise überzeugen. Das Geschehen auf den Rängen, konnte an diesem Mittag deutlich mehr überzeugen als das Spiel selbst.


Kurz vor Abpfiff wurde dann der Weg Richtung Fahrzeug angetreten um nicht im Abfahrtsstau zu stecken und pünktlich zum zweiten Kick des Tages in Verona zu erscheinen. Leider konnte dieses Vorhaben nicht ganz umgesetzte werden und man musste bereits vor Abpfiff einen kurzen Stau in Kauf nehmen. Die Stunde Fahrt Richtung Verona konnte allerdings zügig und ohne Probleme abgespult werden und das Stadion in Verona konnte, leider etwas verspätet, erreicht werden. Allerdings hat man sich damit die Parkgebühren erspart, da die Zufahrt zum Parkplatz bereits gesperrt war. Somit wurde kurzerhand die eigentliche Ausfahrt als Einfahrt verendet und das KFZ konnte kostenfrei unweit des Stadion abgestellt werden. Etwa 15 Minuten nach Anpfiff konnten dann endlich die Stadiontore überquert werden, was allerdings nicht weiter tragisch war, da das Spiel leider ähnlich unspektakulär verlief wie die erste Partie des Tages. Der Gästehaufen aus Perugia konnte allerdings mit gutem Support punkten, was anfangs von den rund 200 Tifosi nicht unbedingt zu erwarten war.


Allerdings war der Rest des Stadions dafür um so spärlicher gefüllt. Nur rund 3.000 Zuschauer schafften den Weg in die riesen Schüssel. Im „Stadion Marc Antonio Bentegodi“, in dem neben "Chievo Verona" ebenfalls "Hellas Verona" seine Heimspiele austrägt, wurden bereits im Jahr 1990 WM-Spiele ausgetragen. Beim Anblick des Stadions kam einem Mittfahrer sogar der Gedanke, dass hier wohl noch die Schuhe von „Hans-Peter Briegel“ in der Kabine stehen mussten, da dieser in den Jahren von 1984-1986 seine Schuhe für „Hellas“ schnürte. In der zweiten Hälfte sollte das Spiel dann mit einem Pfosten Treffer der Gäste etwas Fahrt aufnehmen, was allerdings die einzige Tor Annäherung der Gäste bleiben sollte. In der 89. Spielminute sollte es dann Chievo sein, die durch einen schnellen Spielzug vor das Gegnerische Tor stießen und den lang ersehnten Treffer zum 1:0 erzielten. Sowohl wir, als auch die Gäste hatten wohl bereits mit der Niederlage abgeschlossen, ehe sich ein Spieler der Hausherren in der Nachspielzeit ins Innere des Strafraums bewegte und klar Gefoult wurde. Der folgende Elfmeter wurde dann zum Endstand von 2 zu 0 verwandelt. Von Heimseite war allerdings auch nach der Führung nichts zu vernehmen. So konnte die Heimkurve heute absolut nicht überzeugen. Lediglich ein Mob von rund 300 Tifosi fand sich in der Heimkurve ein, welche außer ein wenig Fahneneinsatz das gesamte Spiel nicht wirklich vernommen werden konnte. Das mit Abstand am Besten in Erinnerung bleibende, war die überragende Schüssel, welche absolut überzeugen konnte.


Nach Abpfiff wurde der kurze Weg in die zweite Unterkunft der Tour angetreten. Auserkoren wurde ein Apartment in der Nähe des Stadions, welches wohl als die schlechteste Unterkunft der Tour abgestempelt werden konnte. Die Betten in unserem Zimmer wackelte wie die Titanic nach der Kollision mit dem Eisberg. Nach Ankunft wurde noch ein örtlicher „Luigi“ angesteuert. Nachdem die Pizza nach einer gefühlten Ewigkeit endlich in der Bude ankam, wurde diese noch bei einem kühlen Bier und etwas Fußball verzehrt, ehe der Pöbel den Weg in die Waagrechte antrat. Am nächsten Morgen sollte der Wecker bereits um 8 Uhr ertönen, da an diesem Morgen die weiteste Strecke der Tour zwischen Verona und Mailand zurückgelegt werden musste und der erste Kick off im „Stadio San Siro“ bereits um 12:30 Uhr erfolgen sollte. Da das Frühstück in Verona leider ausfallen musste und nahezu jeder Mitfahrer das geile Frühstück des Vortages vermisste, wurde nach Ankunft in Milano zuerst einmal ein Sandwich für 6 € verzehrt. Immerhin wusste dieses durchaus zu überzeugen. Das KFZ wurde etwa 5 Minuten vom Stadion auf einem Parkplatz abgestellt, welcher mit 15 € zu Buche schlug. Nachdem das gigantische Bauwerk etwas wirken konnte, wurden die Stadiontore überwunden.


Nachdem die Treppen bis zum ersten Rang erklommen wurden, konnte bereits der erste Blick ins Innere des gigantischen Fußballtempel geworfen werden. Einfach Wahnsinn! Jeder der diesen Ground noch nicht besucht hat, dem sei ein Besuch, bevor die Bagger anrollen, wärmstens ans Herz gelegt. Nachdem wir unsere Plätze ausfindig gemacht hatten, kamen auch die Mannschaften rund um den neuen Superstar "Zlatan Ibrahimovic" zum Aufwärmen auf das Spielfeld. Das die Faszination „Zlatan“ in Mailand besonders ausgeprägt gelebt wird, war bereits vor den Stadiontoren auszumachen, da überall Schals und Trikots des Superstars in allen Variationen zu haben waren. Das allerdings ein Spieler beim warm machen so bejubelt wird, geschweige bei einem Torschuss ein Jubel wie bei einem Führungstreffer durch das Stadion hallt, habe ich zuvor so noch nie erlebt. Mit Anpfiff war das Stadion dann auch gut gefüllt und die „Curva Sud“ begann die 90 Minuten mit einem klassischen Fahnen Intro.


Lediglich der dritte Oberrang blieb bis auf den Gästeblock im gesamten Stadion weitestgehend leer. Allerdings schien die Black Friday Aktion und die Verpflichtung des neuen Superstars Früchte zu tragen, denn es verirrten sich doch immerhin 56.107 Zuschauer in das „Stadio Giuseppe Meazza“, welches bis zum Jahre 1980 den Namen „Stadio San Siro“ trug und auch heute im Volksmund noch so genannt wird. Der Gästeblock blieb zu Spielbeginn leider spärlich gefüllt, was sich im Verlauf des Spiels noch ändern sollte, da die Ultras aus Udine an der Mautstation vor Mailand von der Staatsgewalt abgepasst wurden.


Zum Spielverlauf gibt es in der ersten Hälfte nicht wirklich viel zu sagen. Besonders auffällig war, dass das Spieltempo im Vergleich zum deutschen Fußball sehr langsam war. AC fand deutlich besser ins Spiel als die Gäste, konnte die zahlreichen Möglichkeiten allerdings nicht verwerten. Udinese im Verlauf der Partie immer wieder mit schnellen Kontern, konnte in der 6. Spielminute durch einen dieser Konter zur zwischenzeitlichen Führung einnetzen. Allerdings ging dem Treffer ein unfassbarer Torwartfehler voraus. Diese Führung konnte dann bis zur Halbzeit transportiert werden, ehe AC reagierte und „Ante Rebic“ ins Spiel brachte. Eben dieser sollte kurz nach Wiederanpfiff den Ausgleich erzielen. AC Milan in weiteren Spielverlauf die deutlich bessere Mannschaft. Zahlreiche Chancen wurden herausgespielt, konnten vorerst allerdings nicht verwertet werden. Udinese setzte immer wieder schnelle Konter und konnte dadurch die ein oder andere gute Chance herausspielen. Diese blieben allerdings alle ungenutzt. So kam es dann auch folgerichtig in der 71. Spielminute zur 2:1 Führung der Gastgeber. Als die Partie bereits abgehakt schien und der Pöbel bereits den Weg Richtung Stadion Ausgang antreten wollte, erzielte Udinese in der 85. Spielminute den 2:2 Ausgleich. Dies sollte aber noch nicht das Ende der Partie sein. Bereits auf dem Weg Richtung Fahrzeug, um den Weg gen Monza anzutreten, wo das zweite Spiel des Tages zwischen dem AC Monza und Como stattfinden sollte, war ein ohrenbetäubender Torjubel zu vernehmen. Ein schneller Blick in die App zeigte das 3:2 für AC an, was gleichzeitig der Endstand sein sollte. Die Fahrt Richtung Monza wurde schnell abgespult und beim Eintreffen am „Stadio Brianteo“ zu Monza, sollte sich die Parkplatzsituation wohl als die größte Herausforderung herausstellen. Da nur wenig Zeit bis Spielbeginn war, teilten wir uns auf und zwei machten sich auf den Weg Richtung Tageskasse, während die andere Hälfte der Reisegruppe einen Parkplatz ausfindig machte. Trotz der Ankunft vor Kick off, konnte der Anstoß und die damit verbundene Pyroshow der Tifosi aus Monza nur von der Ticketbude verfolgt werden.


Die italienische Schönheit hinter der Tageskasse tippte die Namen im Tempo eines Faultieres in den PC, vielen Dank auch. Als die letzten Rauchschwaden noch in der Luft lagen, betraten wir dann auch die Stadiontore, wobei besonders auffällig war, dass alle Raucher ihre Feuerzeuge abgeben mussten. Eigentlich hatte hier jeder einen klaren Sieg des Tabellenführers aus Monza erwartet, da diese bereits vor dem Spieltag 10 Punkte Vorsprung auf den Tabellen zweiten hatten. Allerdings sollte sich dies als großer Fehler herausstellen. Von Anfang an entwickelte sich eine offene Partie, mit Chancen auf beiden Seiten. Como in der ersten Hälfte mit der besseren Chancenverwertung, was in der 25. Spielminute zum 0:1 Führungstreffer umgemünzt werden konnte. Der Gästepöbel feierte die Führung mit einem frenetischen Torjubel und etwas Pyro.


Entsprechend des Spielverlaufs ging die Partie mit einem 0:1 in die Kabine. Auf den Rängen wurde in der ersten Halbzeit von beiden Seiten gute Derbystimmung geboten. Wobei ich den leicht besseren Auftritt den Gästen aus Como attestieren würde, was natürlich nicht zuletzt am Führungstreffer lag. Monza allerdings nach der Pause die spielbestimmende Mannschaft, was bereits in der 48. Spielminute zum nicht ganz unverdienten Ausgleich verhelfen sollte. In Folge des Ausgleichstreffers, konnte Monza allerdings nicht nachlegen, obwohl die größeren Spielanteile deutlich auf der Seite der Gastgeber lagen. Als die Partie fast schon beendet war, erzielten die Hausherren ein sehenswertes Fallrückzieher Tor, was allerdings wegen einer vermeintlichen Abseitsposition aberkannt wurde. Mit Abpfiff wurde dann das Stadion schleunigst verlassen, da bereits um 17:30 Uhr der letzte Kick der Tour zwischen Calcio Lecco und Novara Calcio beginnen sollte. Die Abreise und die damit verbundene Fahrt nach Lecco konnte schnell erledigt werden, ehe man vorbei am „Lago di Garlate“ bereits das Stadion erreichen konnte. Die Parksituation stellte sich als easy heraus, da sich heute gerade einmal 2.182 Tifosi in dem „Stadio Rigamonti Ceppi“ einfinden sollten. Konnte in Monza zum Derby noch ein neuer Zuschauerrekord mit 6.566 Zuschauern aufgestellt werden, herrschte in Como gähnende Leere. Trotz frühzeitiger Anreise konnte auch hier der Anpfiff nur vor den Stadiontoren vernommen werden, da sich trotz der niedrigen Zuschauerzahl lange Schlangen an der Tageskasse bildeten. Da der Mensch Jäger und Sammler ist, sollte natürlich bei jedem Kick möglichst originale Tickets eingesackt werden, was außer in Milan auch gelingen sollte. Beim Betreten des Stadions konnten die beiden Kurven bereits mit guten Support punkten, wobei die Heimkurve allerdings deutlich lauter zu vernehmen war, was wohl an der deutlichen Überzahl an Supportwilligen lag. Im Gästeblock fanden sich lediglich ca. 100 Fans von Novara ein. Trotz der bescheidenen Tabellensituation konnte die Partie von Beginn an überzeugen und es wurden auf beiden Seiten gute Chancen herausgespielt. Die Gäste konnten die zahlreichen Chancen allerdings in der 28. Spielminute zur Führung nutzen, ehe das Heimteam noch vor der Pause ausgleichen konnte. Nach Wiederanpfiff zeigte sich das gleiche Bild, ehe es in der 55. Spielminute plötzlich dunkel wurde. Beim Stand von 1:1 war plötzlich der Strom weg und die Spieler standen im Dunkeln. Der Stromausfall hatte eine Spielunterbrechung von ca. 40 Minuten verursacht. Innerhalb der 40 Minuten wurden immer wieder Versuche unternommen die Flutlichtanlage in Gang zu bringen. Immer wenn die Lichtverhältnisse einigermaßen brauchbar aussahen, wurde es aus dem nichts wieder Dunkel. Die Mannschaften verabschiedeten sich zwischenzeitlich bereits in die Kabine und auch der ein oder andere Tifosi begab sich bereits auf den Heimweg, da keiner mehr an die Fortsetzung der Partie glaubte. Die unfreiwillige Pause wurde bei winterlichen Temperaturen zum Verzehr des ein oder andren Espresso genutzt.


Nachdem die Flutlichtanlage mit voller Leistung nicht mehr genutzt werden konnte, wurden die Masten auf halber Kraft angeschmissen, was sich dann auch als die richtige Entscheidung herausstellte. Vor Wiederanpfiff protestierten die Gäste lautstark, da wohl die Regelung galt, dass die Gäste das Spiel automatisch mit einem Sieg gewertet bekommen hätten, wenn die Partie nicht fertig hätte gespielt werden können. Zumindest wurde uns dies von einem Lecco-Fan mitgeteilt. Allerdings wurde die Partie trotz der Proteste wieder aufgenommen, was scheinbar deutlich an der Moral des Gäste kratzte. Diese fanden in der Folge nicht mehr ins Spiel und Lecco war die deutlich besser Mannschaft. Das aufbäumen der abstiegsbedrohten Heimmannschaft wurde von der Heimkurve mit frenetischem Jubel und lautstarken Gesängen gewürdigt, ehe in der 66. Und 68. Spielminute der hochverdiente Doppelschlag zur 2:1 und 3:1 Führung gelingen sollte. Als die Partie in der Schlussphase bereits entschieden schien, zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt und ahndete ein Foul im Strafraum mit einer Gelb-Roten Karte. Die Gäste konnten den anschließenden Foulelfmeter noch zum 3:2 Anschlusstreffer verwerten, was am Ausgang der Partie allerdings nichts mehr änderte. Nach Spielende wurde postwendend der Weg Richtung Mailand angetreten, wo die letzte Unterkunft der Tour auf uns warten sollte. Nach dem Check-in wurde noch eine Pizza verzehrt, ehe man es sich auf dem Hotelzimmer gemütlich machte. Der Montag wurde noch ausgiebig zum Sightseeing in Mailand genutzt, wobei neben dem Dom auch die „Arena Civiea“ gespottet wurde, in der die „Curva Sud Milano“ im Dezember 2018 den eigenen 50. Geburtstag feierte.


Vor Abreise Richtung Flughafen Bergamo wurde bei strahlendem Sonnenschein noch die letzte Pizza der Tour genossen, ehe man sich gegen 19 Uhr am Airport einfand, wo um 20:15 Uhr der irische Billigbomber gen Frankfurt abheben sollte, welcher uns überpünktlich gegen 21:30 Uhr in Frankfurt ausspuckte. Grazie mille, forza ragazzi!

Bilder: persönliches Archiv