Freitag, 26. Juni 2020

Basel März 2018

Da wir seit längerem planten in die Schweiz zu fahren, um ein Heimspiel des FC Basel zu sehen und gleichzeitig unseren Freunden in Basel einen Besuch abzustatten, konnte dieses Vorhaben zum Heimspiel gegen den FC Zürich endlich in die Tat umgesetzt werden, da der FCK bereits samstags in der Kölner Südstadt gastierte. Daher wurde sonntags recht früh das KFZ getankt und man spulte die rund drei Stunden bis Basel gekonnt ab. Kurz vor der Grenze wurde dann noch die Vignette zum Überqueren der Grenze erworben, welche mit rund 40 € zu Buche schlug. In Basel angekommen wurde erstmal bei unseren Bekannten vorbei geschaut, ehe man sich zum Fußball begab. Hier wurde der Tag bei netten Gesprächen und dem ein oder anderen Bier bei Speis und Trank sehr nett verbracht. Gegen Abend brach man dann in Richtung Hotel auf, um unser Zimmer im Ibis Bunker zu beziehen. Das Auto wurde kostenfrei in der hoteleigenen Tiefgarage abgestellt, ehe man sich den Weg Richtung Stadion bahnte. Dass wir den Heimweg letztlich früher antraten wie erhofft, ahnte zu diesem Zeitpunkt niemand. Aber der Reihe nach. Nachdem wir mit den öffentlichen Verkehrsmittel zum Stadion gefahren waren, trafen wir uns vor dem Stadion mit unserem Kollegen und einigen Freunden von ihm. Die Baseler Fanszene hatte Freibier organisiert, um so gegen das Alkoholverbot im Inneren des St.-Jakob-Park zu demonstrieren. Daher organisierte er uns noch ein paar Bier und wir verbrachten die Zeit bis zum Anpfiff bei netten Gesprächen mit sympathischen Leuten. Etwa eine halbe Stunde vor Kickoff betraten wir dann das Innere des Stadions, wobei hier eher von einer Arena gesprochen werden muss. Besticht der Baseler St.-Jakob-Park doch durch ein integriertes Einkaufszentrum und ein Altenheim. Dennoch verfügt der 2001 eröffnete Neubau über Charme, zumindest im Inneren des Stadions. Das „Joggeli“, wie es von den Baslern liebevoll genannt wird, bietet 38.512 Zuschauern Platz. Allerdings ist diese Kapazität nahezu nie erschöpft. Ebenfalls bietet das Baseler „Joggeli“ der Schweizer Nationalmannschaft eine Heimat, welche Seit der Eröffnung des Neubaus Ihre Heimspiele dort austrägt. Mit Betreten des Stadions, waren beide Kurven bereits gut gefüllt. Im Gästeblock stand die Züricher Fanszene rund um die Gruppen „Paradox“ und „Boys“ im Oberrang.


Ebenfalls waren beide Mannschaften bereits auf dem Rasen um sich warm zu machen. Nach dem Aufwärmen begaben sich beide Mannschaften zurück in die Kabine und alles schien normal abzulaufen. Das einzige was uns etwas komisch vorkam, war, dass die Anzeigetafeln im Stadion nicht in Betrieb waren und nur einen schwarzen Screen zeigten. Allerdings sahen wir dies zu diesem Zeitpunkt nicht als Problem an und haben dieser Tatsache daher keine große Beachtung geschenkt. Das Einlaufen der Mannschaften verzögerte sich allerdings immer weiter und der Spielertunnel, in Form einer Senftube eines bekannten Herstellers, wurde bereits wieder zusammen geschoben, während die Mannschaften bereits zurück in der Kabine waren. Allerdings wusste zu diesem Zeitpunkt niemand was hier eigentlich das Problem war. Zwar war das Flutlicht nicht komplett an, allerdings war es durchaus hell genug um ein Fußballspiel auszutragen. Letztlich kamen die Mannschaften nach etwa einer halben Stunde Verzögerung nochmals zum Aufwärmen auf dem Rasen, als es plötzlich komplett dunkel wurde im Stadion. Was natürlich in diesem Moment keiner wissen sollte, war die Tatsache, dass das eigentliche Spektakel nun beginnen sollte. Fingen beide Kurven an im Dunkeln zu zünden und schraubten lautstärkentechnisch nochmals deutlich am Regler und drehten völlig frei. Sowohl die „Muttenzerkurve“ rund um die Gruppen „Inferno“ und „Fanatics“ waren hier lautstark vertreten als auch der Gästehaufen. Trotz unserer Sitzplätze in der Nähe des Heimsektors, war der Haufen aus Zürich auch auf unseren Plätzen bestens zu vernehmen. Beide Kurven konnten hier wirklich sehr überzeugen.


Letztlich sollte die Partie für den heutigen Tag abgebrochen bzw. abgesagt werden, was für meine bessere Hälfte besonders bitter war. Konnte sie doch leider nicht mit zum Nachholtermin am Mittwoch den 11.04.2018 reisen. Als Ursache des Ganzen, stellte sich letztlich ein Isolierschaden an der Sicherheitsstromschiene heraus. Allerdings konnte laut Genossenschaft Stadion St-Jakob-Park eine Manipulation ausgeschlossen werden. Letztlich mussten wir den Weg zurück zum Hotel, ohne Spielbesuch, antreten und ich machte mich dann zum Nachholtermin nochmals auf den Weg in die Schweiz. Gegen Mittag wurde das KFZ mit zwei weiteren Kollegen bestiegen und etwa drei Stunden später in der Nähe des Stadions geparkt. Da wir uns erst nicht sicher waren ob wie hier parken dürfen, da die Schilder eine maximale Parkdauer von zwei Stunden anzeigten, wurde uns dies von Einheimischen allerdings widerlegt, da diese Regel nur bis zum Abend gilt. Dennoch blieb ein etwas ungutes Gefühl, wollte man ein maßlos überteuertes Bußgeld im teuersten Land Europas umgehen. Aber ich nehme es vorweg, es sollte gut gehen. Da sich dort direkt eine Haltestelle der Straßenbahn befand, wurde diese kostenneutral bemüht um zum Stadion zu fahren. Letztlich gingen die anderen zwei bereits in Stadion, während ich mich draußen noch mit unserem Bekannten treffen sollte. Vor Anpfiff stieß ich dann zu den anderen beiden, welche sich bereits auf der Gegengerade des „Joggeli“ breit machten. Heute sollte alles klappen und das Spiel konnte wie geplant durchgeführt werden. Der Gästeblock war trotz des ungeliebten Termins am Mittwochabend wieder gut gefüllt und startete Lautstark in die Partie. Auf Seiten des FC Basel wurde zum Intro eine Blockfahne mit roten und blauen Streifen gezeigt, welche zwar kein optisches Highlight darstellte, aber immerhin ganz nett war.


Im Verlauf der Partie konnten beide Kurven mit sehr lautstarkem Support überzeugen, allerdings war ich von der Fanszene des FCZ an diesem Tag doch etwas enttäuscht. Zwar konnte man akustisch überzeugen, wurde aber optisch keinerlei Highlight gesetzt. Lediglich die „Muttenzerkurve“ zündete mehrfach im Verlauf der Partie Pyrotechnik und konnte somit optisch deutlich mehr überzeugen als die Gäste.


Zum Spielverlauf kann ich letztlich nicht viel sagen, da sich meine Augen über die kompletten 90 Minuten auf den beiden Fankurven befanden. Lediglich bei den Toren wurde meine Aufmerksamkeit kurz auf den Platz gelenkt. Letztlich konnte der FC Basel die Partie mir 3:0 für sich entscheiden, was gleichzeitig bedeutet, dass der zweite Tabellenplatz hinter den Young Boys Bern weiter gefestigt werden konnte. Nach Spielende wurde umgehend der Weg Richtung KFZ angetreten, welches uns ohne Umwege Richtung Pfalz beförderte. 

Podcast Schweiz mit "Stadion-Groundhopping"

Bilder: persönliches Archiv

Freitag, 19. Juni 2020

Spanien & Gibraltar September 2019

Da bekanntlich am ersten Wochenende im September die jährliche Länderspielpause angesagt ist, wurde frühzeitig die Planung für einen Urlaub aufgenommen. Da der Fußball allerdings nicht zu kurz kommen sollte, wurde ein Ziel ins Auge gefasst wo dennoch der Ball rollen sollte. Letztlich fiel die Wahl meiner Angebeteten und mir auf Andalusien, da hier sowohl top Strände als auch die nötige Dosis Fußball machbar sein sollten. Leider sollte im Nachhinein das Landespokalspiel des FCK gegen Schifferstadt auf den Tag unseres Abfluges terminiert werden, was letztlich zu verkraften war, da das „Südweststadion“ bereits mehrfach bei vorherigen Pokalspielen besucht wurde. Da der Bomber mit der Harfe bereits im Morgengrauen in die Lüfte gehen sollte, wurde die Anreise entsprechend früh bewältigt. Pünktlich sollte der Irische billig Vogel ebenfalls sein, sodass wir gegen 10 Uhr bereits Málaga erreichen sollten. Am Flughafen wurde dann der Mietwagen in Empfang genommen, was eine etwas größere Prozedur wurde, da die englische Sprache beim örtlichen Mietwagen Fritze eher weniger vorhanden war. Entsprechend war nix verstehen hier an der Tagesordnung. Nachdem dieses Kapitel trotz Verständigungsproblemen gelöst werden konnte, wurde der etwa einstündige Weg Richtung „Manilva“ angetreten, wo die Unterkunft für diese Woche sein sollte. Im Hotel angekommen wurde erst einmal das gebuchte Appartement bezogen, ehe der örtliche Supermarkt für jede Menge Schlangen-Fraß und Coke geplündert wurde. Der restliche Tag wurde dann am heimischen Pool verbracht, ehe die Mikrowelle das Abendmahl bereiten sollte. Am nächsten Morgen wurde erst einmal etwas länger Augenpflege betrieben und das Frühstücksbuffet geplündert, ehe die Ärsche in den Flitzer geschwungen wurden, um uns in Richtung Gibraltar zu befördern. Auf dem Weg wurde noch gegrübelt, ob wir mit dem KFZ die Grenze überqueren sollten oder ob dies per pedes geschehen sollte. Letztlich wurde das Gefährt auf spanischer Seite zu einem fairen Kurs abgestellt und die Grenze samt Start und Landebahn des örtlichen Airports per Fuß überquert.


Da es sich hier um ein britisches Überseegebiet handelt, reicht hier der Personalausweis zum Überqueren der Landesgrenze. Allerdings hat dieser die Grenzbeamten eher weniger interessiert. Am örtlichen Flughafen war der „British Airways“ Bomber bereits gelandet, welche den Inselstaat einmal pro Tag ansteuert. Somit hatte der Pöbel freie Fahrt über den Airport, welcher direkt neben dem örtlichen Nationalstadion liegt. In diesem sollte am heutigen Abend die EM-Qualifikation zwischen Gibraltar und Dänemark stattfinden. Allerdings wurde das Stadion erstmal links liegen gelassen, da dies am Abend in den Fokus des Pöbels geraten sollte. Somit wurde erst einmal die Innenstadt besucht, welche durchaus zu überzeugen weiß. Allerdings ist die Ware hier alles andere als günstig, trotz angepriesenem Tax Free. Im inneren der Stadt wurden bereits die Vorbereitungen für den Nationalfeiertag getroffen, welcher am 10. September steigen sollte und die ganze Stadt war sowohl mit Fahnen des vereinten Königreichs als auch von Gibraltar geschmückt. Nachdem die Stadt etwas begutachtet wurde, meldete sich langsam der Hunger zu Wort. Da es sich um ein britisches Überseegebiet handelt, wird in Gibraltar der selbe Fraß aufgetischt wie bei der Queen und ein örtlicher Pub sollte uns eisgekühlten Cider servieren, ehe es zum Füllen der Mägen Fish and Chips für die Dame und einen Burger für mich geben sollte. Der Bezahlvorgang sollte sich dann nochmals etwas schwierig gestalten, da dieser Schuppen keine Kreditkarte als Zahlungsmittel akzeptierte und man keine Euronen in britische Pfund gewechselt hatte, welche das offizielle Zahlungsmittel in Gibraltar sind. Schließlich sollte der Bezahlvorgang dann in Euro über die Bühne gehen, was uns zwar etwas mehr kosten sollte, aber was soll man machen. Kann sich ja auch kein Mensch vorstellen, dass im Jahr 2019 keine Kartenzahlung möglich ist. Nach Verlassen der Spelunke wurde noch überlegt den legendären Affenfelsen zu besuchen, was letztlich allerdings verworfen wurde, da wir einfach zu faul waren den Felsen zu Fuß zu erklimmen und die Fahrt mit der örtlichen Seilbahn als absolute Touriabzocke angesehen wurde. Letztlich etwas schade den überragende Ausblick von da oben verpasst zu haben, allerdings habe ich im Nachhinein auch nicht das Gefühl, dass man zwingend da oben gewesen sein muss. Schließlich wurde dann der örtliche Bus bemüht um in Richtung des Nationalstadions zu gelangen, wo unsere Tickets hinterlegt waren. Was in diesem Moment noch keiner ahnen sollte, dass sich die Beschaffung der Tickets noch zu einer etwas größeren Prozedur entwickeln sollte. Zwar hatte man die ausgedruckten Ticketvoucher dabei, allerdings konnte die Dame an der einzigen Kasse am Stadion damit nichts anfangen. Also erstmal zum Gästeeingang in der Hoffnung, dass sich hier etwas ausfindig machen lässt. Leider Fehlanzeige. Immerhin wurde irgendwann ein dänischer Fanbetreuer gefunden welcher prompt angesprochen wurde. Zu unserer Verwunderung konnte dieser sogar deutsch und es konnte problemlos mit dem guten Mann kommuniziert werden. Dieser erklärte uns letztlich, dass wir die Tickets in einer Sportsbar im Hafengebiet unweit des Stadion abholen müssen. Gesagt getan. Allerdings sollte die Dame welche die Tickets ausgab hier noch etwas Stress verbreiten, da die angebene Abholzeit nicht eingehalten werden konnte und wir Deutsche waren, wollte sie uns die Herausgabe der Tickets verweigern. Wohlbemerkt, die Tickets waren bereits bezahlt! Sie verwies uns auf eine Mail, in der die Info über die Abholzeit mittgeteilt wurde, welche wohl gekonnt missachtet wurde, da wir der dänischen Sprache nicht mächtig sind. Nach dem ich sichtlich angepisst war und ihr unmissverständlich klar machte, dass sie nun die Tickets herausgeben solle, hielte sie Rücksprache mit ihrem Vorgesetzten, welcher ihr wohl sagte, sie solle uns die Tickets aushändigen. Nachdem sie uns dann noch gefühlt fünfmal gefragt hatte ob wir sicher sind das wir in den Gästeblock möchten und dies jedes Mal mit ja beantwortet wurde, hielten wir endlich die Tickets in unseren Händen. Hier sei gesagt, dass ich eigentlich kein Freund davon bin in Fankurven und Gästeblöcken aufzuschlagen, allerdings war dies hier alternativlos. Der örtliche Fußballverband hatte ausschließlich Tickets an der offiziellen Vorverkaufsstelle vor Ort angeboten und auf meine Mail mit einer Ticketanfrage wurde uns leider mittgeteilt, dass wir nur Tickets vor Ort kaufen können. Da die Dänen allerdings einen Onlineverkauf anboten, war die einzige Möglichkeit beim dänischen Fußballverband zuzuschlagen, um den Länderpunkt zu kreuzen. Dies stellte sich vor Ort als die gold richtige Entscheidung heraus, da das Stadion restlos ausverkauft war und man ohne die Tickets der Dänen heute wohl ohne Länderpunkt die Heimreise hätte antreten müssen. Zurück am Gästeeingang angekommen, stellte sich heraus, dass der nette Fanbetreuer welcher der deutschen Sprache mächtig war, der Chef der behinderten Bitch war, welche uns die Tickets verweigern wollte. Nachdem das Innere des Stadions endlich betreten werden konnte, war noch reichlich Zeit bis Kick off und man hatte noch genug Platz um sich einen vernünftigen Platz auszusuchen. Schließlich sollten wir uns am rechten Ende des Gästeblocks niederlassen, was sich letztlich als gute Wahl herausstellte. Die aktiven Fans aus Dänemark, verkleidet mit Vikingerhelmen und sonstigem Vikingergedöns, sollten sich in der Mitte des Blocks breit machen und von hier aus mit einem Megafon die Stimmung koordinieren, wenn man das so nennen kann. Auf Seiten von Gibraltar konnte ebenfalls ein kleiner Kern von etwa 10-15 Personen ausgemacht werden, welche auf der Haupttribüne versuchten so etwas wie Stimmung zu erzeugen. Allerdings blieb es hier und heute bei dem Versuch. Bei den Dänen konnte phasenweise etwas mehr Stimmung erzeugt werden, allerdings spielte hier wohl auch der ein oder andere Liter Alkohol eine große Rolle, da der geneigte Däne den vergleichsweise günstigen Suff in Gibraltar wohl ausgiebig lebte. Zum Spiel gibt es nichts zu erzählen, da hier und heute eine Amateurmannschaft gestandenen Profis gegenüber stand. Folgerichtig konnte am Ende der 90 minütigen Partie ein 0 zu 6 verbucht werden, was deutlich höher hätte ausfallen können. Allerdings weiß das „Victoria Stadium“ immerhin zu überzeugen, bietet dies doch einen herrlichen Blick auf den Affenfelsen, welcher bei Dunkelheit sogar beleuchtet wurde. Würde hier auf einem Naturrasen gekickt, würde dies das Ganze nochmals etwas aufwerten.


Das Highlight der Partie bildete wohl der „easyJet“ Bomber, welcher während der Partie am angrenzenden Airport landete und in der zweiten Hälfte wieder abhob. Entsprechend konnte man nach Spielende zufrieden die Heimreise antreten, welche gegen Mitternacht in der Waagrechten endete. Am nächsten Morgen wurde etwas länger geruht, ehe nach dem ersten Mahl des Tages der Weg Richtung „Ronda“ angetreten wurde. Die rund 70 km konnten innerhalb von gut 90 Minuten bewältigt werden, was teilweise wirklich eine abenteuerliche Fahrt mit sehenswerten Aussichtspunkten war, welche wir allerdings erst auf dem Rückweg nutzen wollten. Die Kleinstadt Ronda, im Hoheitsgebiet Málaga, liegt in einer atemberaubenden Berglandschaft auf 723 Meter über dem Meeresspiegel. Sie ist eine der größten Ortschaften unter den „weißen Dörfern“. Bei einem Andalusien Urlaub sollte ein Besuch in „Ronda“ fest eingeplant sein, da es hier abseits von großen Touristen-Massen wirklich eine gigantische Aussicht und eine wunderschöne Kleinstadt zu bestaunen gibt.


Nachdem die Stadt ausgiebig erkundet wurde und neben der Stierkampfarena u.a. mehrerer Aussichtspunkte abgeklappert wurden, sollte in einem Lokal Platz genommen werden um zu speisen. Letztlich bekam ein Cafe den Zuschlag, welches leckere Sandwiches mit frischem Serrano auftischte.


Nachdem der Mund abgewischt wurde, trat man langsam den Heimweg an, welcher noch etwas Zeit in Anspruch nehmen sollte, da hier an einigen Aussichtspunkten Halt gemacht wurde um das ein oder andere Foto zu schießen. Auf dem Rückweg wurde dann ebenfalls dem örtlichen Supermarkt noch ein Besuch abgestattet, da der Getränkevorrat langsam zu neige ging. Zurück in der Unterkunft wurde nur noch etwas am Pool gechillt, ehe der Abend beim örtlichen „Seaside Grill“ sein Ende fand. Der nächste Morgen startete wie die bisherigen und es wurde erst einmal ausgiebig das Frühstückbuffet geplündert, ehe der Vormittag am Pool verbracht wurde. Am Nachmittag wurde dann der Weg Richtung Málaga angetreten, da hier am Nachmittag die Zweitliga Partie zwischen Málaga CF und UD Almeria stattfinden sollte. Das KFZ direkt am Stadion geparkt, wurde man bereits von den ersten schmierigen Lungerern angelabert, welche gekonnt Links liegen gelassen wurden. Der kurze Fußweg Richtung Innenstadt wurde überwunden, ehe man die schöne Altstadt und den Hafen etwas auf sich wirken ließ. Selbstverständlich wimmelte es in der Stadt vor Kreuzfahrt Touristen, welche alsbald den Weg zurück Richtung Kahn antreten sollten. Etwa eine Stunde vor Kick off wurde dann der Rückweg Richtung „Estadio La Rosaleda“ angetreten. Die Zugangsberächtigung wurde hier bereits im Vorfeld erworben, sodass man mit den ausgedruckten Tickets die Stadion Tore ohne Probleme überwinden konnte. Im Stadion noch etwas Kühles für in den Rachen geschnappt und dann konnte das gute Stück auch endlich von innen begutachtet werden. Wirklich ein schönes Stadion welches über zwei Überdachte Tribünen jeweils auf den Geraden verfügt. Aus dem nahen Almeria waren heute etwa 500 Gäste angereist, was sicherlich mit dem derzeitigen Höhenflug des Clubs zu tun hatte. Verfügt dieser doch neuerdings über einen neuen Gönner. Der Chef des Saudi-arabischen Fußballverbands Turki Al-Sheikh übernahm für etwa 20 Millionen das Zepter bei dem Zweitligaclub. Zum Einstand wurde erst einmal das gesamte Trainerteam und die halbe Mannschaft in die Wüste geschickt. Mit Rekordausgaben von rund 17 Millionen wurden 15 neue Spieler verpflichtet, welche den sportlichen Erfolg bringen sollten. Die Rechnung scheint allerdings aufzugehen, wie sich auch heute auf dem grünen Geläuf zeigen sollte. Auf Seiten der aktiven Fanszene aus Málaga wurde die Partie mit einem lautstarken Support eröffnet, welcher wirklich zu gefallen wusste. Allerdings verflachte die Stimmung mit zunehmendem Spielverlauf, was natürlich auch an der Darbietung der eigenen Elf auf dem Rasen lag. Die Millionen Truppe aus dem Küstenort Almeria war spielerisch die deutlich bessere Mannschaft und verwertete die gebotenen Möglichkeiten eiskalt. Letztlich zwar knapp aber nicht unverdient konnte die Millionentruppe einen 0:1 Sieg eintüten, da Málaga in der Schlussphase die zahlreichen Möglichkeiten ungenutzt ließ. Zum Ende der Partie konnte dann auch von den Gästen etwas Support vernommen werden. Allerdings war hier leider keine aktive Fanszene auszumachen. Waren die Tifosi doch alle mit Trikot und Fanshop Schal gekleidet. Dennoch konnte man zufrieden mit dem Gebotenen sein, auch wenn dies kein echtes Highlight darstellte. Dennoch konnte mit einem schönen Stadion ein weiterer Länderpunkt eingetütet werden. Ich denke wenn die Bude hier voll ist und der große FC Barcelona hier gastiert, hat dieses Stadion und die heimische Fanszene definitiv einiges zu bieten.


Da das Gefährt unweit des Stadions abgestellt wurde, konnte direkt die Heimreise angetreten werden. Auf dem Weg noch einen kurzen Zwischenstopp beim Burger Tempel gemacht, wurde der Abend im Apartment bei dem ein oder anderen Bierchen und spanischem TV ausklingen lassen. Am nächsten Tag war eigentlich ein Tag am Strand geplant, welcher uns allerdings vom Wetter und dem einsetzenden Regen verwehrt wurde. Daher wurde das KFZ bewegt um die Umgebung rund um die Unterkunft etwas näher zu begutachten. So konnte im angrenzenden Ort ein geiles Lokal ausfindig gemacht werden, welches uns am Abend vorzügliche Tapas servieren sollte. Am nächsten Tag wurde dann der ausgefallene Tag am Strand nachgeholt, welcher absolut überzeugen konnte und uns am Abend im Restaurant „El Trasmallo de Agustino“ noch eine überragende Paella servierte. Der letzte Urlaubstag wurde dann nochmals ausgiebig am Pool gechillt, ehe es am Mittwoch wieder Richtung Flughafen gehen sollte. Beim Mietwagen Unternehmen „Centauro“ wurde der gemietet „Hyundai“ zurück gegeben, was uns noch eine Weile beschäftigen sollte, da uns einfach eine Versicherung untergejubelt wurde, welche vom Mitarbeiter bei der Abholung als Kaution betitelt wurde. Daher wurde dies selbstverständlich bezahlt. Entsprechend war hier nichts zu machen, da ich für die Scheiße unterschrieben hatte und man musste mit rund 180 Euro weniger den Weg Richtung Flughafen antreten. Dort wartete ebenfalls wieder der irische billig Bomber auf uns, welcher uns ohne Zwischenfälle nach Frankfurt Hahn buxierte, wo eine schöne Woche Urlaub mit einem etwas ärgerlichen Ausgang sein Ende fand.

Bilder: persönliches Archiv

Freitag, 5. Juni 2020

Gastbeitrag Israel von "Stadion-Groundhopping

Bei viel Wind und Regen hier in Deutschland durfte man eine knappe Woche lang in Israel die Sonne bei blauem Himmel genießen. Da die Flugangebote rund um das Saarland Richtung Tel Aviv doch sehr eingeschränkt sind, ging es schließlich zusammen mit der reiselustigen Freundin von Charleroi, Belgien, ins sonnige Israel. 


Bei der Anreise wurde, wie vorher bereits im Internet nachgelesen, kein Stempel in den Reisepass getan, um den Touristen bei weiteren Reisen keine Steine in den Weg zu legen. Meines Wissens bringt der Stempel aus Israel weltweit die meisten Probleme. Als Groundhopper wollte man diesen Stempel daher unter keinen Umständen haben, dafür gab es eine Art Einreiseticket mit Barcode, Bild und Nummer des Reisepasses. Am Anreisetag selbst ging es nur noch von der Mietwagenstation in die Unterkunft nach Netanya. Die Stadt Netanya liegt zwischen Tel Aviv und Haifa am Meer und man verbrachte die komplette Zeit in einer Ferienwohnung direkt am Strand. Ein Mietwagen war neben den öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus oder Zug die einzig mögliche Option, da man z.B. am Sabbat so gut wie nicht von A nach B kommt. Dass Israel in allen Belangen ein sehr teures Pflaster ist, wissen die meisten wohl schon. Daher gehe ich hierzu nicht weiter ein. Ticketpreise beim Fußball in der 1. Liga kosten im Schnitt ca. 15-20€ und sind auch überall an den Tageskassen erhältlich, solange kein Derby ansteht. Bevor ich euch 2 Spiele von der Tour näherbringen möchte, eine persönliche Meinung zur Verkehrslage in diesem Land und meinen absoluten Highlights in Bezug auf Sightseeing. Die Städte werden mit Autobahnen gut miteinander verbunden und man zahlt bis auf einer Strecke auf keinerlei Straßen Maut oder Vignette. Aber die Straßen sind nahezu immer überfüllt und man brauchte deutlich länger als das Navi vorher berechnet hatte. Auch sollte man beim Spurwechsel oder Abbiegen besser einmal mehr schauen, da die Israelis hier auch gerne mal ohne Blinker relativ zügig Spuren wechseln oder die Straßen verlassen. 


Die hängenden Gärten in Haifa wurden sonntags bei traumhaften Wetter direkt besucht. Mein persönlicher Tipp, da man nicht nur in die Synchron angelegte Parkanlage mit vielen tollen Pflanzen, Statuen und Palmen blicken kann. Vielmehr hat man einen Ausblick über die ganze Stadt und auf das weite Meer mit dem Hafen. Ebenfalls möchte ich die Taufstelle „Jardenit“ direkt in der Nähe des bekannten See Genezareth hervorheben. An diesem Abschnitt im Fluss Jordan wurde Jesus Christus damals getauft. Ob man Christ ist oder generell einen Glauben verfolgt, an diesen Ort werde ich mich noch des Öfteren zurückerinnern. Zwar konnte ich wenige gute Bilder schießen, doch habe ich diese beeindruckenden Momente sehr genossen. 


Die Stadt Tel Aviv mit der bekannten Partymeile, sowie den Strand in Netanya waren weitere sehr schöne Orte um den Abend ausklingen zu lassen. Bei blauem Himmel, verschwand die Sonne in kräftiger orangener Farbe. Einen schönen Sonnenuntergang sollte jeder auf seiner Tour einplanen, letztlich egal in welcher Stadt. Die Stadt Jerusalem war die erste Stadt der Tour und für meine Freundin und mich auch die bedrückendste, aber auch zugleich beeindruckendste Stadt von Israel. Die Konflikte zwischen Palästina und Israel sind weltweit bekannt und in Jerusalem treffen sie mutmaßlich zusammen. Knapp 10 Tage nach unserem Besuch wurden 11 Personen von der Armee und der Polizei schwer verletzt und die Medien gingen von einem Terrorangriff aus. Zum Glück haben wir diese Schattenseiten nicht erleben müssen, sondern konnten uns einige schöne Souvenirs und Deko kaufen. Die Altstadt mit den riesigen Eingangstoren, vielen Synagogen und eben der Klagemauer geben ein stimmiges Bild ab. 



Zusammengefasst sah man sich die Städte Jerusalem, Haifa, Netanya und Tel Aviv an. Dazu ebenfalls sehr zu empfehlen die Taufstelle Jesu am Fluss Jordan und eben die hängenden Gärten in Haifa. Bei fast allen Sehenswürdigkeiten muss man keinen Eintritt bezahlen und die begrenzten Parkplätze sind ebenfalls kostenfrei. 


Neben den kulturellen Ereignissen kam auch der damalige 47. Länderpunkt mit Israel zustande. Dank eines Insiders, der zwar in Deutschland geboren ist, aber seit Jahren in Israel lebt, gab es den ersten Kick tatsächlich in der 3. Liga. Im Teddy Stadium in Jerusalem verlor Nordia Jerusalem mit 1-3 gegen Maccabi Kabilio Jaffa. Es wären an diesem Tag auch Spiele in der 2. Liga möglich gewesen, aber ohne jegliche Fankultur oder Ultras. Bei meinem ausgewählten Kick waren dann immerhin ca. 50-70 Supporter pro Seite anwesend und sorgten mit Fahnen, Bannern und Trommeln für einen würdigen Länderpunkt. Neben einem Doppler am Sabbat wurde tatsächlich ein Spiel der 3. Liga auf Montag Nachmittag verschoben und es gelang mir kurioserweise ein Doppler an einem Montag. Beim Spiel im Sammy Ofer Stadium, das abends ein tolles Panorama mit vielen Palmen und orangenem Licht bietet, trennten sich Hapoel Haifa 2-2 gegen Hapeol Ra‘anana. Meine Begleitung und ich wollten vor dem Stadion lediglich fragen, welcher Eingang zum Heim- und welcher zum Gästebereich ist und sind scheinbar mit einem hohen Tier des Vereins in Kontakt getreten. Nach kurzem Gespräch hat er uns schließlich 2 Karten geschenkt und ich möchte mich an dieser Stelle bei dem netten Mann bedanken. Die absoluten Highlights meiner geplanten Tour waren die Auftritte von Hapoel Tel Aviv und Maccabi Haifa, die mit 6000 bzw. 8000 Fans auswärts für eine gigantische Stimmung sorgten. Grundsätzlich jedoch hat fast jedes Team der Liga einen kleinen Mob mit einigen Ultras, meistens auch mit Banner und Trommel ausgestattet. An einem Montag Abend mit 8000-9000 Fans aus dem Norden Haifa nach Tel Aviv zu fahren und so einen geilen Auftritt hinzulegen, einfach nur fantastisch. 

 

Insgesamt möchte euch zur besseren Übersicht alle Partien mit Datum und Ergebnis kurz auflisten:

Freitag 24.01.2020 Nordia Jerusalem vs Maccabi Kabilio Jaffa 1-3 (3. Liga)
Samstag 25.01.2020 Hapoel Kfar Saba vs Hapeol Tel Aviv 1-2 (1. Liga)
Samstag 25.01.2020 Hapoel Haifa vs Hapeol Ra‘anana 2-2 (1. Liga)
Sonntag 26.01.2020 Maccabi Netanya vs Hapoel Hadera 1-0 (1. Liga)
Montag 27.01.2020 Hapoel Kfar Shalem vs Shimshon Kafr Qasim 0-0 (3. Liga)
Montag 27.01.2020 Bnei Yehuda vs Maccabi Haifa 1-3 (1. Liga)

Land, Fußball und die Kultur waren faszinierend und beeindruckend, als auch erschreckend und bedrückend, da die Konflikte zwischen Israel und Palästina oft gewaltsam gelöst werden. Wie schon erwähnt, keine 2 Wochen nach dem Aufenthalt, sind 11 Polizisten in Jerusalem schwer verletzt worden. Dazu im Podcast mehr. 

Den Podcast zum Blog gibt’s dann in der kostenlosen „Football was my first love“ App unter unten angehängtem Link.

Einen fetten Dank auch an Tobi für den Gastbeitrag hier auf seiner Seite und natürlich für die zusammen produzierten Podcasts, die ihr ebenfalls unter „Stadion-Groundhopping“ in der App findet. 

Viel Spaß und gönnt euch den Podcast!


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Bilder: "Stadion-Groundhopping"