Freitag, 26. Juni 2020

Basel März 2018

Da wir seit längerem planten in die Schweiz zu fahren, um ein Heimspiel des FC Basel zu sehen und gleichzeitig unseren Freunden in Basel einen Besuch abzustatten, konnte dieses Vorhaben zum Heimspiel gegen den FC Zürich endlich in die Tat umgesetzt werden, da der FCK bereits samstags in der Kölner Südstadt gastierte. Daher wurde sonntags recht früh das KFZ getankt und man spulte die rund drei Stunden bis Basel gekonnt ab. Kurz vor der Grenze wurde dann noch die Vignette zum Überqueren der Grenze erworben, welche mit rund 40 € zu Buche schlug. In Basel angekommen wurde erstmal bei unseren Bekannten vorbei geschaut, ehe man sich zum Fußball begab. Hier wurde der Tag bei netten Gesprächen und dem ein oder anderen Bier bei Speis und Trank sehr nett verbracht. Gegen Abend brach man dann in Richtung Hotel auf, um unser Zimmer im Ibis Bunker zu beziehen. Das Auto wurde kostenfrei in der hoteleigenen Tiefgarage abgestellt, ehe man sich den Weg Richtung Stadion bahnte. Dass wir den Heimweg letztlich früher antraten wie erhofft, ahnte zu diesem Zeitpunkt niemand. Aber der Reihe nach. Nachdem wir mit den öffentlichen Verkehrsmittel zum Stadion gefahren waren, trafen wir uns vor dem Stadion mit unserem Kollegen und einigen Freunden von ihm. Die Baseler Fanszene hatte Freibier organisiert, um so gegen das Alkoholverbot im Inneren des St.-Jakob-Park zu demonstrieren. Daher organisierte er uns noch ein paar Bier und wir verbrachten die Zeit bis zum Anpfiff bei netten Gesprächen mit sympathischen Leuten. Etwa eine halbe Stunde vor Kickoff betraten wir dann das Innere des Stadions, wobei hier eher von einer Arena gesprochen werden muss. Besticht der Baseler St.-Jakob-Park doch durch ein integriertes Einkaufszentrum und ein Altenheim. Dennoch verfügt der 2001 eröffnete Neubau über Charme, zumindest im Inneren des Stadions. Das „Joggeli“, wie es von den Baslern liebevoll genannt wird, bietet 38.512 Zuschauern Platz. Allerdings ist diese Kapazität nahezu nie erschöpft. Ebenfalls bietet das Baseler „Joggeli“ der Schweizer Nationalmannschaft eine Heimat, welche Seit der Eröffnung des Neubaus Ihre Heimspiele dort austrägt. Mit Betreten des Stadions, waren beide Kurven bereits gut gefüllt. Im Gästeblock stand die Züricher Fanszene rund um die Gruppen „Paradox“ und „Boys“ im Oberrang.


Ebenfalls waren beide Mannschaften bereits auf dem Rasen um sich warm zu machen. Nach dem Aufwärmen begaben sich beide Mannschaften zurück in die Kabine und alles schien normal abzulaufen. Das einzige was uns etwas komisch vorkam, war, dass die Anzeigetafeln im Stadion nicht in Betrieb waren und nur einen schwarzen Screen zeigten. Allerdings sahen wir dies zu diesem Zeitpunkt nicht als Problem an und haben dieser Tatsache daher keine große Beachtung geschenkt. Das Einlaufen der Mannschaften verzögerte sich allerdings immer weiter und der Spielertunnel, in Form einer Senftube eines bekannten Herstellers, wurde bereits wieder zusammen geschoben, während die Mannschaften bereits zurück in der Kabine waren. Allerdings wusste zu diesem Zeitpunkt niemand was hier eigentlich das Problem war. Zwar war das Flutlicht nicht komplett an, allerdings war es durchaus hell genug um ein Fußballspiel auszutragen. Letztlich kamen die Mannschaften nach etwa einer halben Stunde Verzögerung nochmals zum Aufwärmen auf dem Rasen, als es plötzlich komplett dunkel wurde im Stadion. Was natürlich in diesem Moment keiner wissen sollte, war die Tatsache, dass das eigentliche Spektakel nun beginnen sollte. Fingen beide Kurven an im Dunkeln zu zünden und schraubten lautstärkentechnisch nochmals deutlich am Regler und drehten völlig frei. Sowohl die „Muttenzerkurve“ rund um die Gruppen „Inferno“ und „Fanatics“ waren hier lautstark vertreten als auch der Gästehaufen. Trotz unserer Sitzplätze in der Nähe des Heimsektors, war der Haufen aus Zürich auch auf unseren Plätzen bestens zu vernehmen. Beide Kurven konnten hier wirklich sehr überzeugen.


Letztlich sollte die Partie für den heutigen Tag abgebrochen bzw. abgesagt werden, was für meine bessere Hälfte besonders bitter war. Konnte sie doch leider nicht mit zum Nachholtermin am Mittwoch den 11.04.2018 reisen. Als Ursache des Ganzen, stellte sich letztlich ein Isolierschaden an der Sicherheitsstromschiene heraus. Allerdings konnte laut Genossenschaft Stadion St-Jakob-Park eine Manipulation ausgeschlossen werden. Letztlich mussten wir den Weg zurück zum Hotel, ohne Spielbesuch, antreten und ich machte mich dann zum Nachholtermin nochmals auf den Weg in die Schweiz. Gegen Mittag wurde das KFZ mit zwei weiteren Kollegen bestiegen und etwa drei Stunden später in der Nähe des Stadions geparkt. Da wir uns erst nicht sicher waren ob wie hier parken dürfen, da die Schilder eine maximale Parkdauer von zwei Stunden anzeigten, wurde uns dies von Einheimischen allerdings widerlegt, da diese Regel nur bis zum Abend gilt. Dennoch blieb ein etwas ungutes Gefühl, wollte man ein maßlos überteuertes Bußgeld im teuersten Land Europas umgehen. Aber ich nehme es vorweg, es sollte gut gehen. Da sich dort direkt eine Haltestelle der Straßenbahn befand, wurde diese kostenneutral bemüht um zum Stadion zu fahren. Letztlich gingen die anderen zwei bereits in Stadion, während ich mich draußen noch mit unserem Bekannten treffen sollte. Vor Anpfiff stieß ich dann zu den anderen beiden, welche sich bereits auf der Gegengerade des „Joggeli“ breit machten. Heute sollte alles klappen und das Spiel konnte wie geplant durchgeführt werden. Der Gästeblock war trotz des ungeliebten Termins am Mittwochabend wieder gut gefüllt und startete Lautstark in die Partie. Auf Seiten des FC Basel wurde zum Intro eine Blockfahne mit roten und blauen Streifen gezeigt, welche zwar kein optisches Highlight darstellte, aber immerhin ganz nett war.


Im Verlauf der Partie konnten beide Kurven mit sehr lautstarkem Support überzeugen, allerdings war ich von der Fanszene des FCZ an diesem Tag doch etwas enttäuscht. Zwar konnte man akustisch überzeugen, wurde aber optisch keinerlei Highlight gesetzt. Lediglich die „Muttenzerkurve“ zündete mehrfach im Verlauf der Partie Pyrotechnik und konnte somit optisch deutlich mehr überzeugen als die Gäste.


Zum Spielverlauf kann ich letztlich nicht viel sagen, da sich meine Augen über die kompletten 90 Minuten auf den beiden Fankurven befanden. Lediglich bei den Toren wurde meine Aufmerksamkeit kurz auf den Platz gelenkt. Letztlich konnte der FC Basel die Partie mir 3:0 für sich entscheiden, was gleichzeitig bedeutet, dass der zweite Tabellenplatz hinter den Young Boys Bern weiter gefestigt werden konnte. Nach Spielende wurde umgehend der Weg Richtung KFZ angetreten, welches uns ohne Umwege Richtung Pfalz beförderte. 

Podcast Schweiz mit "Stadion-Groundhopping"

Bilder: persönliches Archiv

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