Sonntag, 3. Mai 2020

Italien Januar 2020

Da die dritte Liga bekanntlich erst eine Woche nach der Bundesliga aus der Winterpause starten sollte, wurden bereits im Oktober Pläne geschmiedet das Wochenende vor Liga Start in Italien zu verbringen. Da das San Siro noch vor Abriss gekreuzt werden sollte, war nach einem Blick auf den Spielplan klar, dass wir uns eine Tour rund um das Spiel AC Milan gegen Udinese Calcio basteln würden. Kurz die Flugpreise gecheckt, wurde auch schon der Flug ab Frankfurt mit Hoppers liebster Airline für einen schmalen Taler eingetütet. Zum Black Friday konnten dann bereits die Tickets beim AC Milan zum Sonderpreis geschossen werden und die Tour nahm somit langsam Form an. Da die Terminierungen allerdings sehr lange auf sich warten ließen, konnte erst zwei Wochen vor Abflug ein konkreter Tourenplan erstellt werden. Kurz vor Abreise sollte es in der Serie C allerdings nochmals zu Änderungen kommen, was unseren Plan über den Haufen schmiss. Freitags vor Abflug wurden noch die letzten 8 Stunden Maloche abgesessen ehe es gegen 16 Uhr Richtung Flughafen FRA ging. Pünktlich gegen 17 Uhr am Flughafen angekommen, wurde die Karre direkt am Terminal abgestellt und ohne Umwege die Sicherheitskontrolle angesteuert. Die Kontrolle problemlos gemeistert, konnte man das erste Gate direkt das unserige nennen, weshalb sich ein Mitfahrer die Zeit noch damit vertreiben musste Tickets für ein Konzert zu schießen, da die Frau einfach keine Ruhe geben wollte. Grüße an dieser Stelle. ;-) Das Boarding konnte somit pünktlich beginnen und die Maschine wurde geentert. Zu unserem Erstaunen, war die Maschine tatsächlich bis auf den letzten Platz gefüllt und sollte uns überpünktlich gegen 21:30 Uhr in Bergamo ausspucken. Am Flughafen schnell den Mietwagen abgeholt und schon konnte der Weg Richtung unseres ersten Airbnb starten. Da sich die Unterkunft direkt in Bergamo befand, war die Dauer der Anreise überschaubar und unsere Vermieterin empfing uns überaus herzlich. Da bei allen Mitreisenden der Magen gewaltig knurrte, sollte noch ein örtlicher „Luigi“ angesteuert werden, um die erste Pizza der Tour zu vertilgen. Auf Empfehlung unserer scharfen Vermieterin ging es in eine nahegelegenen Schnellimbiss der ausnahmslos Pizza im Angebot hatte. Leider sollte sich diese im Anschluss als die schlechteste der ganzen Tour entpuppen. Bei allen herrschte Einigkeit, dass man besser das Angebot der Vermieterin uns Spaghetti zuzubereiten, hätte wahrnehmen sollen. Nachdem der Hunger gestillt war wurde in der Unterkunft noch das ein oder andere Getränk auf Kosten der Gastgeber genommen. Hierbei wurde bei guten Gesprächen bis tief in die Nacht die ein oder andere Flasche Wein und Grappa entleert. Am Morgen wurde ausgiebig bis 9 Uhr Augenpflege betrieben bis sich alle deutschen Heinze zum überragenden Frühstück in der Küche eingefunden hatten. Selbstverständlich für lau. Daher wurde kräftig gespachtelt und eine hervorragende Portion Rühreier sollten in die geschunden Mägen des Pöbels wandern. Leider fehlte die Zeit zuvor noch den Whirlpool im eigenen Badezimmer zu testen, da bereits kurz nach dem Frühstück der Weg Richtung Cremona angetreten wurde. In Cremona sollte um 15 Uhr der erste Kick des Tages stattfinden, zwischen dem Heimischen US Cremonese und dem Venezia FC. Vor Kick off sollte mit einer weiteren Autobesatzung noch die schöne Innenstadt etwas erkundet werden, was sich vor Ort allerdings zerschlug.


Etwa zwei Stunden vor Kick off wurde dann schnell der Rückweg aus dem Zentrum Richtung KFZ angetreten, da dies fälschlicherweise auf dem Gästeparkplatz geparkt wurde und uns eine schnelle Abreise nach Spielende somit unmöglich gemacht hätte. Nachdem das Auto hinter der Heimkurve auf einem großen Parkplatz für lau abgestellt wurde, sollte noch eine Pizza in die geschundenen Mägen des Pöbels wandern. Also wurde die erste Pizzeria in einem Hotel in Stadionnähe angesteuert. Erst herrschte Skepsis bei den deutschen Heinze, da die Preise in keiner Weise mit den Preisen in den Tourihochburgen vergleichbar waren. Für schmale vier Euronen wanderte eine überragende Pizza Salami in meinem Magen, welche nach Meinung des Pöbels mit Abstand die beste Pizza der gesamten Tour bleiben sollte. Während die fressgeilen Deutschen auf die Pizza fokussiert waren, sollte die Mannschaft des Venezia FC ihren Weg zum Stadion antreten, da diese im besagten Hotel neben der Pizza-Bude abgestiegen war. Etwa eine Stunde vor Anstoß wurde dann der kurze Fußweg zum Stadion angetreten und an der Tageskasse die ersten Tickets auf der Haupttribüne erworben. Ohne zu zögern, wurde direkt das Stadioninnere betreten, um den Ground noch etwas näher zu begutachten. Der Gästeblock sowie das gesamte restliche Stadion waren noch sehr spärlich gefüllt, was sich bis Anpfiff allerdings nicht wirklich ändern sollte. Lediglich 5.046 Zuschauer sollten sich an diesem Nachmittag zum Duell zweier abstiegsgefährdeter Teams ins Stadion verirren. Während des Spiels wurde dann deutlich sichtbar weshalb die Teams in den unteren Gefilden der Tabelle zu finden waren, denn das Spielniveau war definitiv kein Leckerbissen. Das Spiel endete folgerichtig 0:0, da es an diesem Nachmittag definitiv keinen Sieger verdient hatte. Dies schien die Fans aus Venezia allerdings nicht weiter zu stören, da diese in der zweiten Halbzeit bei frischen 4 Grad blank zogen.


Auffällig war allerdings das sich die beiden Ultragruppen an verschiedenen Standorten im Gästeblock positionierten, da es wohl seit einigen Wochen Unstimmigkeiten in der Kurve des Venezia FC gibt. Meiner Meinung nach hatten hier allerdings die Jungs von „Venezia Mestre“ den deutlich besseren Auftritt, da diese ein geschlossenes und gut organisiertes Bild abgaben. Die Heimkurve, rund um die Ultras der „Under Fives“ konnte über die gesamte Spielzeit gut vernommen werden und konnte phasenweise überzeugen. Das Geschehen auf den Rängen, konnte an diesem Mittag deutlich mehr überzeugen als das Spiel selbst.


Kurz vor Abpfiff wurde dann der Weg Richtung Fahrzeug angetreten um nicht im Abfahrtsstau zu stecken und pünktlich zum zweiten Kick des Tages in Verona zu erscheinen. Leider konnte dieses Vorhaben nicht ganz umgesetzte werden und man musste bereits vor Abpfiff einen kurzen Stau in Kauf nehmen. Die Stunde Fahrt Richtung Verona konnte allerdings zügig und ohne Probleme abgespult werden und das Stadion in Verona konnte, leider etwas verspätet, erreicht werden. Allerdings hat man sich damit die Parkgebühren erspart, da die Zufahrt zum Parkplatz bereits gesperrt war. Somit wurde kurzerhand die eigentliche Ausfahrt als Einfahrt verendet und das KFZ konnte kostenfrei unweit des Stadion abgestellt werden. Etwa 15 Minuten nach Anpfiff konnten dann endlich die Stadiontore überquert werden, was allerdings nicht weiter tragisch war, da das Spiel leider ähnlich unspektakulär verlief wie die erste Partie des Tages. Der Gästehaufen aus Perugia konnte allerdings mit gutem Support punkten, was anfangs von den rund 200 Tifosi nicht unbedingt zu erwarten war.


Allerdings war der Rest des Stadions dafür um so spärlicher gefüllt. Nur rund 3.000 Zuschauer schafften den Weg in die riesen Schüssel. Im „Stadion Marc Antonio Bentegodi“, in dem neben "Chievo Verona" ebenfalls "Hellas Verona" seine Heimspiele austrägt, wurden bereits im Jahr 1990 WM-Spiele ausgetragen. Beim Anblick des Stadions kam einem Mittfahrer sogar der Gedanke, dass hier wohl noch die Schuhe von „Hans-Peter Briegel“ in der Kabine stehen mussten, da dieser in den Jahren von 1984-1986 seine Schuhe für „Hellas“ schnürte. In der zweiten Hälfte sollte das Spiel dann mit einem Pfosten Treffer der Gäste etwas Fahrt aufnehmen, was allerdings die einzige Tor Annäherung der Gäste bleiben sollte. In der 89. Spielminute sollte es dann Chievo sein, die durch einen schnellen Spielzug vor das Gegnerische Tor stießen und den lang ersehnten Treffer zum 1:0 erzielten. Sowohl wir, als auch die Gäste hatten wohl bereits mit der Niederlage abgeschlossen, ehe sich ein Spieler der Hausherren in der Nachspielzeit ins Innere des Strafraums bewegte und klar Gefoult wurde. Der folgende Elfmeter wurde dann zum Endstand von 2 zu 0 verwandelt. Von Heimseite war allerdings auch nach der Führung nichts zu vernehmen. So konnte die Heimkurve heute absolut nicht überzeugen. Lediglich ein Mob von rund 300 Tifosi fand sich in der Heimkurve ein, welche außer ein wenig Fahneneinsatz das gesamte Spiel nicht wirklich vernommen werden konnte. Das mit Abstand am Besten in Erinnerung bleibende, war die überragende Schüssel, welche absolut überzeugen konnte.


Nach Abpfiff wurde der kurze Weg in die zweite Unterkunft der Tour angetreten. Auserkoren wurde ein Apartment in der Nähe des Stadions, welches wohl als die schlechteste Unterkunft der Tour abgestempelt werden konnte. Die Betten in unserem Zimmer wackelte wie die Titanic nach der Kollision mit dem Eisberg. Nach Ankunft wurde noch ein örtlicher „Luigi“ angesteuert. Nachdem die Pizza nach einer gefühlten Ewigkeit endlich in der Bude ankam, wurde diese noch bei einem kühlen Bier und etwas Fußball verzehrt, ehe der Pöbel den Weg in die Waagrechte antrat. Am nächsten Morgen sollte der Wecker bereits um 8 Uhr ertönen, da an diesem Morgen die weiteste Strecke der Tour zwischen Verona und Mailand zurückgelegt werden musste und der erste Kick off im „Stadio San Siro“ bereits um 12:30 Uhr erfolgen sollte. Da das Frühstück in Verona leider ausfallen musste und nahezu jeder Mitfahrer das geile Frühstück des Vortages vermisste, wurde nach Ankunft in Milano zuerst einmal ein Sandwich für 6 € verzehrt. Immerhin wusste dieses durchaus zu überzeugen. Das KFZ wurde etwa 5 Minuten vom Stadion auf einem Parkplatz abgestellt, welcher mit 15 € zu Buche schlug. Nachdem das gigantische Bauwerk etwas wirken konnte, wurden die Stadiontore überwunden.


Nachdem die Treppen bis zum ersten Rang erklommen wurden, konnte bereits der erste Blick ins Innere des gigantischen Fußballtempel geworfen werden. Einfach Wahnsinn! Jeder der diesen Ground noch nicht besucht hat, dem sei ein Besuch, bevor die Bagger anrollen, wärmstens ans Herz gelegt. Nachdem wir unsere Plätze ausfindig gemacht hatten, kamen auch die Mannschaften rund um den neuen Superstar "Zlatan Ibrahimovic" zum Aufwärmen auf das Spielfeld. Das die Faszination „Zlatan“ in Mailand besonders ausgeprägt gelebt wird, war bereits vor den Stadiontoren auszumachen, da überall Schals und Trikots des Superstars in allen Variationen zu haben waren. Das allerdings ein Spieler beim warm machen so bejubelt wird, geschweige bei einem Torschuss ein Jubel wie bei einem Führungstreffer durch das Stadion hallt, habe ich zuvor so noch nie erlebt. Mit Anpfiff war das Stadion dann auch gut gefüllt und die „Curva Sud“ begann die 90 Minuten mit einem klassischen Fahnen Intro.


Lediglich der dritte Oberrang blieb bis auf den Gästeblock im gesamten Stadion weitestgehend leer. Allerdings schien die Black Friday Aktion und die Verpflichtung des neuen Superstars Früchte zu tragen, denn es verirrten sich doch immerhin 56.107 Zuschauer in das „Stadio Giuseppe Meazza“, welches bis zum Jahre 1980 den Namen „Stadio San Siro“ trug und auch heute im Volksmund noch so genannt wird. Der Gästeblock blieb zu Spielbeginn leider spärlich gefüllt, was sich im Verlauf des Spiels noch ändern sollte, da die Ultras aus Udine an der Mautstation vor Mailand von der Staatsgewalt abgepasst wurden.


Zum Spielverlauf gibt es in der ersten Hälfte nicht wirklich viel zu sagen. Besonders auffällig war, dass das Spieltempo im Vergleich zum deutschen Fußball sehr langsam war. AC fand deutlich besser ins Spiel als die Gäste, konnte die zahlreichen Möglichkeiten allerdings nicht verwerten. Udinese im Verlauf der Partie immer wieder mit schnellen Kontern, konnte in der 6. Spielminute durch einen dieser Konter zur zwischenzeitlichen Führung einnetzen. Allerdings ging dem Treffer ein unfassbarer Torwartfehler voraus. Diese Führung konnte dann bis zur Halbzeit transportiert werden, ehe AC reagierte und „Ante Rebic“ ins Spiel brachte. Eben dieser sollte kurz nach Wiederanpfiff den Ausgleich erzielen. AC Milan in weiteren Spielverlauf die deutlich bessere Mannschaft. Zahlreiche Chancen wurden herausgespielt, konnten vorerst allerdings nicht verwertet werden. Udinese setzte immer wieder schnelle Konter und konnte dadurch die ein oder andere gute Chance herausspielen. Diese blieben allerdings alle ungenutzt. So kam es dann auch folgerichtig in der 71. Spielminute zur 2:1 Führung der Gastgeber. Als die Partie bereits abgehakt schien und der Pöbel bereits den Weg Richtung Stadion Ausgang antreten wollte, erzielte Udinese in der 85. Spielminute den 2:2 Ausgleich. Dies sollte aber noch nicht das Ende der Partie sein. Bereits auf dem Weg Richtung Fahrzeug, um den Weg gen Monza anzutreten, wo das zweite Spiel des Tages zwischen dem AC Monza und Como stattfinden sollte, war ein ohrenbetäubender Torjubel zu vernehmen. Ein schneller Blick in die App zeigte das 3:2 für AC an, was gleichzeitig der Endstand sein sollte. Die Fahrt Richtung Monza wurde schnell abgespult und beim Eintreffen am „Stadio Brianteo“ zu Monza, sollte sich die Parkplatzsituation wohl als die größte Herausforderung herausstellen. Da nur wenig Zeit bis Spielbeginn war, teilten wir uns auf und zwei machten sich auf den Weg Richtung Tageskasse, während die andere Hälfte der Reisegruppe einen Parkplatz ausfindig machte. Trotz der Ankunft vor Kick off, konnte der Anstoß und die damit verbundene Pyroshow der Tifosi aus Monza nur von der Ticketbude verfolgt werden.


Die italienische Schönheit hinter der Tageskasse tippte die Namen im Tempo eines Faultieres in den PC, vielen Dank auch. Als die letzten Rauchschwaden noch in der Luft lagen, betraten wir dann auch die Stadiontore, wobei besonders auffällig war, dass alle Raucher ihre Feuerzeuge abgeben mussten. Eigentlich hatte hier jeder einen klaren Sieg des Tabellenführers aus Monza erwartet, da diese bereits vor dem Spieltag 10 Punkte Vorsprung auf den Tabellen zweiten hatten. Allerdings sollte sich dies als großer Fehler herausstellen. Von Anfang an entwickelte sich eine offene Partie, mit Chancen auf beiden Seiten. Como in der ersten Hälfte mit der besseren Chancenverwertung, was in der 25. Spielminute zum 0:1 Führungstreffer umgemünzt werden konnte. Der Gästepöbel feierte die Führung mit einem frenetischen Torjubel und etwas Pyro.


Entsprechend des Spielverlaufs ging die Partie mit einem 0:1 in die Kabine. Auf den Rängen wurde in der ersten Halbzeit von beiden Seiten gute Derbystimmung geboten. Wobei ich den leicht besseren Auftritt den Gästen aus Como attestieren würde, was natürlich nicht zuletzt am Führungstreffer lag. Monza allerdings nach der Pause die spielbestimmende Mannschaft, was bereits in der 48. Spielminute zum nicht ganz unverdienten Ausgleich verhelfen sollte. In Folge des Ausgleichstreffers, konnte Monza allerdings nicht nachlegen, obwohl die größeren Spielanteile deutlich auf der Seite der Gastgeber lagen. Als die Partie fast schon beendet war, erzielten die Hausherren ein sehenswertes Fallrückzieher Tor, was allerdings wegen einer vermeintlichen Abseitsposition aberkannt wurde. Mit Abpfiff wurde dann das Stadion schleunigst verlassen, da bereits um 17:30 Uhr der letzte Kick der Tour zwischen Calcio Lecco und Novara Calcio beginnen sollte. Die Abreise und die damit verbundene Fahrt nach Lecco konnte schnell erledigt werden, ehe man vorbei am „Lago di Garlate“ bereits das Stadion erreichen konnte. Die Parksituation stellte sich als easy heraus, da sich heute gerade einmal 2.182 Tifosi in dem „Stadio Rigamonti Ceppi“ einfinden sollten. Konnte in Monza zum Derby noch ein neuer Zuschauerrekord mit 6.566 Zuschauern aufgestellt werden, herrschte in Como gähnende Leere. Trotz frühzeitiger Anreise konnte auch hier der Anpfiff nur vor den Stadiontoren vernommen werden, da sich trotz der niedrigen Zuschauerzahl lange Schlangen an der Tageskasse bildeten. Da der Mensch Jäger und Sammler ist, sollte natürlich bei jedem Kick möglichst originale Tickets eingesackt werden, was außer in Milan auch gelingen sollte. Beim Betreten des Stadions konnten die beiden Kurven bereits mit guten Support punkten, wobei die Heimkurve allerdings deutlich lauter zu vernehmen war, was wohl an der deutlichen Überzahl an Supportwilligen lag. Im Gästeblock fanden sich lediglich ca. 100 Fans von Novara ein. Trotz der bescheidenen Tabellensituation konnte die Partie von Beginn an überzeugen und es wurden auf beiden Seiten gute Chancen herausgespielt. Die Gäste konnten die zahlreichen Chancen allerdings in der 28. Spielminute zur Führung nutzen, ehe das Heimteam noch vor der Pause ausgleichen konnte. Nach Wiederanpfiff zeigte sich das gleiche Bild, ehe es in der 55. Spielminute plötzlich dunkel wurde. Beim Stand von 1:1 war plötzlich der Strom weg und die Spieler standen im Dunkeln. Der Stromausfall hatte eine Spielunterbrechung von ca. 40 Minuten verursacht. Innerhalb der 40 Minuten wurden immer wieder Versuche unternommen die Flutlichtanlage in Gang zu bringen. Immer wenn die Lichtverhältnisse einigermaßen brauchbar aussahen, wurde es aus dem nichts wieder Dunkel. Die Mannschaften verabschiedeten sich zwischenzeitlich bereits in die Kabine und auch der ein oder andere Tifosi begab sich bereits auf den Heimweg, da keiner mehr an die Fortsetzung der Partie glaubte. Die unfreiwillige Pause wurde bei winterlichen Temperaturen zum Verzehr des ein oder andren Espresso genutzt.


Nachdem die Flutlichtanlage mit voller Leistung nicht mehr genutzt werden konnte, wurden die Masten auf halber Kraft angeschmissen, was sich dann auch als die richtige Entscheidung herausstellte. Vor Wiederanpfiff protestierten die Gäste lautstark, da wohl die Regelung galt, dass die Gäste das Spiel automatisch mit einem Sieg gewertet bekommen hätten, wenn die Partie nicht fertig hätte gespielt werden können. Zumindest wurde uns dies von einem Lecco-Fan mitgeteilt. Allerdings wurde die Partie trotz der Proteste wieder aufgenommen, was scheinbar deutlich an der Moral des Gäste kratzte. Diese fanden in der Folge nicht mehr ins Spiel und Lecco war die deutlich besser Mannschaft. Das aufbäumen der abstiegsbedrohten Heimmannschaft wurde von der Heimkurve mit frenetischem Jubel und lautstarken Gesängen gewürdigt, ehe in der 66. Und 68. Spielminute der hochverdiente Doppelschlag zur 2:1 und 3:1 Führung gelingen sollte. Als die Partie in der Schlussphase bereits entschieden schien, zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt und ahndete ein Foul im Strafraum mit einer Gelb-Roten Karte. Die Gäste konnten den anschließenden Foulelfmeter noch zum 3:2 Anschlusstreffer verwerten, was am Ausgang der Partie allerdings nichts mehr änderte. Nach Spielende wurde postwendend der Weg Richtung Mailand angetreten, wo die letzte Unterkunft der Tour auf uns warten sollte. Nach dem Check-in wurde noch eine Pizza verzehrt, ehe man es sich auf dem Hotelzimmer gemütlich machte. Der Montag wurde noch ausgiebig zum Sightseeing in Mailand genutzt, wobei neben dem Dom auch die „Arena Civiea“ gespottet wurde, in der die „Curva Sud Milano“ im Dezember 2018 den eigenen 50. Geburtstag feierte.


Vor Abreise Richtung Flughafen Bergamo wurde bei strahlendem Sonnenschein noch die letzte Pizza der Tour genossen, ehe man sich gegen 19 Uhr am Airport einfand, wo um 20:15 Uhr der irische Billigbomber gen Frankfurt abheben sollte, welcher uns überpünktlich gegen 21:30 Uhr in Frankfurt ausspuckte. Grazie mille, forza ragazzi!

Bilder: persönliches Archiv

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